Angriffe in Aleppo SOS-Kinderdörfer bringen Kinder in Sicherheit

Aleppo · Wegen der erneuten massiven Kämpfe in Aleppo haben die SOS-Kinderdörfer ein Übergangsheim für 24 Kinder in der syrischen Stadt evakuieren müssen. Die Kinder seien in SOS-Projekten in Damaskus in untergebracht worden, teilte die Hilfsorganisation am Freitag mit.

Bürgerkriegsland Syrien: Die verlassenen Häuser von Aleppo
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Foto: Matteo Rovella

Am Donnerstag soll bei Kämpfen etwa 50 Meter von dem Heim der Hilfsorganisation SOS-Kinderdörfer entfernt eine Rakete explodiert sein. Diese habe das Gebäude beschädigt. Mindestens 20 Menschen seien an dem Tag in der Stadt getötet worden, teilte die Organisation mit.

"Die Evakuierung der Kinder war eine Reaktion auf die Eskalation der Gewalt der letzten Tage in Aleppo", erklärte Alia Al-Dalli, Leiterin der SOS-Kinderdörfer im Nahen Osten. "Wir appellieren an die Konfliktparteien in Syrien, die Gewalt zu stoppen und den Waffenstillstand einzuhalten."

Auch andere Hilfsorganisationen wie Ärzte ohne Grenzen und das Rote Kreuz berichten von großen Schwierigkeiten, ihre Arbeit in Aleppo fortzusetzen. Am Donnerstag hatte ein Luftangriff ein von Ärzte ohne Grenzen unterstütztes Krankenhaus in Aleppo zerstört. Dabei waren mindestens 14 Menschen getötet worden, darunter auch zwei Ärzte. Es sei das wichtigste Referenzkrankenhaus für Kinderheilkunde der Region gewesen, erklärte die Hilfsorganisation. In der vergangenen Woche hätten Bombenangriffe, Kämpfe und Todesopfer dramatisch zugenommen.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon kritisierte die Attacke auf das Krqankenhaus als "unentschuldbar" und forderte alle Parteien auf, die Feindseligkeiten einzustellen. Insbesondere müssten die USA und Russland ihren Einfluss geltend machen, um die verfeindeten Parteien zu einem Ende der Gewalt zu bewegen.

Obwohl seit Ende Februar eigentlich eine Feuerpause zwischen Regierungstruppen und Rebellen gilt, wird nach Angaben der UN in Syrien alle 25 Minuten ein Mensch getötet. Am Donnerstag hatte daher der UN-Sondergesandte für Syrien, Staffan de Mistura, in Genf gefordert, die Waffenruhe "dringend wiederzubeleben", bevor im Mai die nächste Runde der Friedensgespräche beginne.

Aleppo ist die zweitgrößte Stadt in Syrien. Sie gehört zu den am stärksten zerstörten Städten in dem seit fünf Jahren andauernden Krieg.

(KNA)
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