Viele tote Zivilisten Anti-IS-Koalition räumt Luftangriffe auf Mossul ein

Bagdad · Die US-geführte Koalition im Irak hat Luftangriffe auf West-Mossul eingeräumt, wo in den vergangenen Tagen Dutzende Zivilisten getötet worden sein sollen. Das irakische Militär soll um die Angriffe gebeten haben.

 Zivilisten warten am Donnerstag in Mossul darauf, in ein Flüchtlingscamp gebracht zu werden.

Zivilisten warten am Donnerstag in Mossul darauf, in ein Flüchtlingscamp gebracht zu werden.

Foto: dpa, FD pat

Eine erste Überprüfung der Angriffsdaten deute darauf hin, dass die Koalition am 17. März auf Wunsch der irakischen Streitkräfte Kämpfer und Ausrüstung der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat an einem Ort getroffen habe, der mit den Angaben zu zivilen Opfern übereinstimme, erklärte das Bündnis am Samstag.

Genaue Opferzahl weiter unklar

Irakische Behördenvertreter und Augenzeugen hatten zuvor mitgeteilt, bei Luftangriffen auf West-Mossul seien in den vergangenen Tagen zahlreiche Zivilisten getötet worden. Dutzende Tote lägen unter Trümmern begraben, sagte der Vorsitzende des Provinzrates von Ninive, Baschkar al-Kiki. Der Gouverneur der Provinz, Nawfal Hammadi, sprach von mehr als 130 Toten. Von unabhängiger Seite konnten die Angaben nicht überprüft werden. Die Zahl der Opfer des von der Koalition bestätigten Angriffs blieb unklar.

Anfang des Monats hatte die Koalition bereits mitgeteilt, dass es "eher wahrscheinlich als unwahrscheinlich" sei, dass "mindestens 220 Zivilisten unbeabsichtigt bei Angriffen der Koalition getötet" worden seien. Weitere Vorfälle würden noch geprüft.

Mossul ist von irakischen Regierungstruppen und unterstützenden Kampfeinheiten umzingelt. Die von den USA angeführte Koalition will die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) aus der Großstadt vertreiben, die dort seit 2014 ihre Hochburg im Irak hat.

(AFP)
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