Persönlich Antonis Samaras besucht die Kanzlerin

Berlin · Nein, Angela Merkel wird so schnell keine Sympathieträgerin der Griechen. Viele sehen in der Bundeskanzlerin sogar den Grund für die längste Rezession der Nachkriegsgeschichte - auch wenn es trotz Arbeitslosenquote von 27 Prozent mittlerweile sanfte Anzeichen für eine wirtschaftliche Erholung gibt.

Das ist Antonis Samaras
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Trotz regelmäßiger Merkel-Attacken aus seinem Heimatland, sucht Griechenlands Ministerpräsident Antonis Samaras heute das Gespräch mit der Kanzlerin - und wird für diesen Schulterschluss wohl nicht nur Lob in Griechenland ernten.

Bei seinem Besuch in Berlin will der 63-jährige Sohn eines Kardiologen über die geplante Rückkehr seines schuldengeplagten Landes an die Geldmärkte sprechen. Das berichten griechische Medien übereinstimmend.

Fast auf den Tag genau zehn Monate liegt der letzte Samaras-Besuch in Berlin zurück. Nach Einschätzung griechischer Journalisten will Samaras diesmal versuchen, sein Land aus der "Umklammerung" durch die Troika aus Kontrolleuren der EU, des Internationalen Währungsfonds und der Europäischen Zentralbank zu lösen. Nach der jüngsten Entspannung auf den Finanzmärkten plant Athen nach Angaben aus Regierungskreisen, auf die restlichen Tranchen seitens des Internationalen Währungsfonds in den Jahren 2015 und 2016 und auf ein weiteres Hilfsprogramm der EU zu verzichten. Medienberichten zufolge erhofft sich Samaras zudem Merkels Rückendeckung bei den bevorstehenden Verhandlungen über Schuldenerleichterungen. Dabei geht es um längere Laufzeiten und niedrigere Zinsen für die bereits ausgezahlten Hilfskredite.

An Optimismus scheint es dem Vater einer Tochter und eines Sohnes nicht zu mangeln. Anfang des Monats lobte er die Investition der chinesischen Firma Cosco, die mehrere Milliarden Euro in den Hafen von Piräus steckt, in den höchsten Tönen. "Das wird Griechenlands Rolle in Europa stärken."

(RP)
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