Krise in der Ostukraine Artilleriegefechte am Flughafen von Donezk

Donezk · In der umkämpften Ostukraine gibt es keine Waffenruhe: Am geschlossenen Flughafen der Separatistenhochburg Donezk ist es erneut zu Gefechten gekommen.

Die zerstörten Häuser in der Ostukraine
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Die Armee habe mit Artillerie massiv Stellungen unter Feuer genommen, teilten die prorussischen Aufständischen am Mittwoch mit. Angaben über Opfer lagen zunächst nicht vor. Die Separatisten hatten am Dienstag behauptet, sich mit dem Militär auf eine neue Feuerpause am zerstörten Flughafen geeinigt zu haben. Dies bestätigte aber die prowestliche Führung in Kiew nicht. Auch für eine geplante Waffenruhe im Separatistengebiet Lugansk gab es zunächst keinen Beleg.

In Kiew bestätigte der Sprecher der "Anti-Terror-Operation", Alexej Dmitraschkowski, Kämpfe in Donezk. Er warf den Separatisten vor, Armee-Einheiten angegriffen zu haben.

Der regierungsnahe Militärexperte Dmitri Tymtschuk sagte, die Konfliktparteien hätten sich nur auf den Abtransport von Toten und Verletzten am Flughafen geeinigt - nicht aber auf eine umfassende Feuerpause. Bei Gefechten seien in den vergangenen Tagen in der Region auch vier Russen aufseiten der Aufständischen getötet worden, sagte er. Moskau bestreitet, dass russische Soldaten an Gefechten beteiligt sind.

Dem Sicherheitsrat in Kiew zufolge wird auch an weiteren Orten im Donbass gekämpft. Mindestens fünf Zivilisten seien verletzt worden.

EU überweist Geld

Unterdessen hat die EU 500 Millionen Euro Budgethilfe an die wirtschaftlich angeschlagene Ukraine überwiesen. Über das Geld könne Kiew frei verfügen, teilte die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel mit. Die Hilfen waren an Reformen gebunden. Dazu gehört die Bekämpfung der Korruption und die Verbesserung der öffentlichen Finanzverwaltung. Das Geld ist Teil eines insgesamt 1,61 Milliarden Euro schweren EU-Hilfspakets. Davon sind 860 Millionen Euro bereits in Tranchen überwiesen worden.

"Insgesamt sind 1,36 Milliarden Euro geflossen", sagte eine Sprecherin der Behörde. "Das ist ein sehr konkretes Signal für die Verpflichtung Europas gegenüber der Ukraine." Eine noch ausstehende Zahlung von 250 Millionen Euro soll nach ergänzenden Angaben im Frühjahr kommenden Jahres folgen.

(dpa)
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