Im Iran zu Steinigung verurteilt Aschtiani droht jetzt Erhängung

Teheran · Die zum Tod durch Steinigung verurteilte Iranerin Sakineh Mohammadi Aschtiani könnte einem Medienbericht zufolge gehängt werden. Islamexperten prüften, ob das Urteil gegen Aschtiani entsprechend umgewandelt werden könne.

Januar 2011: Aschtiani und Sohn im Interview
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Die ursprünglich vorgesehene Steinigung könne in eine Hinrichtung durch Strangulieren umgewandet werden, sagte der Chef der Justizverwaltung in der Provinz West-Aserbaidschan, Malek Aschdar Scharifi. Gegen Aschtiani seien wegen Ehebruchs eine Todesstrafe durch Steinigung und wegen Ermordung ihres Mannes zehn Jahre Gefängnis verhängt worden, sagte Scharifi.

Da er nicht über "die Mittel zur Vollstreckung der Steinigung" verfüge, kommen nun das Erhängen in Betracht. Er warte auf eine Entscheidung der religiösen Instanzen. "Wir haben es nicht eilig", sagte Scharifi.

Das Schicksal Aschtianis sorgt seit Jahren weltweit für Entrüstung. Die Todesstrafe gegen sie wurde im Jahr 2006 verhängt. Vor einem Jahr schlug der Fall in Deutschland große Wellen, weil im Zusammenhang mit Recherchen zu dem Thema zwei Reporter der "Bild am Sonntag" mehrere Monate lang im Iran festgehalten wurden. Sie kamen erst nach rund vier Monaten im Februar wieder frei. Die Reporter waren im Oktober 2010 festgenommen worden, als sie den Sohn Aschtianis interviewten. Den Reportern wurde vorgeworfen, ohne entsprechendes Visum als Journalisten gearbeitet zu haben.

(REU/AFP)
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