Nach Protesten Ausnahmezustand in Kasachstan

Astana · Nach Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizisten im Westen Kasachstans hat der kasachische Staatschef Nursultan Nasarbajew über die Stadt Schanaosen den Ausnahmezustand verhängt.

Bis zum 5. Januar gelte zudem eine nächtliche Ausgangssperre, hieß es am Samstag auf der Internetseite der Präsidentschaft. Versuche, die öffentliche Ordnung zu stören, sollten "mit aller Härte des Gesetzes" bestraft werden.

Am Freitag, dem kasachischen Unabhängigkeitstag, waren in Schanaosen nach offiziellen Angaben mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen und zahlreiche weitere verletzt worden. Demnach steckten Demonstranten öffentliche Gebäude, Hotels, Büros und Autos in Brand.

In der Stadt nahe dem Kaspischen Meer fordern Arbeiter seit Monaten höhere Löhne. Nach Gewerkschaftsangaben hatten sich am Freitag rund 3000 Demonstranten im Stadtzentrum versammelt, wo auch die Unabhängigkeitsfeier stattfand. Später fingen sie laut einem Medienbericht an zu randalieren.

Kasachstan hatte am 16. Dezember 1991 als letzte von 15 Sowjetrepubliken seine Unabhängigkeit erklärt. Anlässlich des 20. Jahrestags weihte der autoritär regierende Nasarbajew am Freitag in der Hauptstadt Astana einen Triumphbogen ein.

(AFP)
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