Frankreich Ausschreitungen bei Protesten gegen Polizeigewalt

Bobigny · In Frankreich stehen sich erneut Polizisten und wütende Demonstranten gegenüber. In Bobigny warfen Protestierende Scheiben ein, griffen Polizisten an und setzten Autos in Brand. Anlass ist die Festnahme eines Mannes vor einer Woche.

 Ein brennendes Auto bei gewaltsamen Protesten in Bobigny, Frankreich.

Ein brennendes Auto bei gewaltsamen Protesten in Bobigny, Frankreich.

Foto: dpa, vge

Bei den Protesten gegen Polizeigewalt kam es in der Vorstadt von Paris zu Ausschreitungen. Neben zerstörten Fenstern und Autos wurde auch ein Fernseh-Übertragungswagen umgestoßen. Rund 2000 Teilnehmer gingen wegen der brutalen Festnahme eines jungen Schwarzen in einer Pariser Problemvorstadt vor einer Woche zunächtst friedlich auf die Straße. Später eskalierte die Gewalt.

Am 2. Februar hatten Polizisten in der nur rund ein Dutzend Kilometer von Bobigny entfernten Vorstadt Aulnay-sous-Bois einen jungen Schwarzen festgenommen, den sie des Drogenhandels verdächtigten. Dabei verletzten sie den Verdächtigen mit Schlagstockhieben schwer. Ein Polizist soll ihm einen Schlagstock in den After gerammt haben. Der 22-Jährige musste operiert werden und ist zwei Monate lang arbeitsunfähig geschrieben.

Der Fall sorgte in Frankreich für Wut und Empörung, zahlreiche Menschen gingen auf die Straße. Der Fall zeigt, wie problematisch das Verhältnis zwischen der Polizei und jungen Bewohnern von Brennpunktvierteln in Frankreich ist.

(AFP)
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