Proteste gegen neue Steuern Ausschreitungen in Tunesien - ein Toter

Tunesien kommt nicht zur Ruhe. Am Samstag kam es bei Protesten gegen neue Steuern in einem Vorort von Tunis zu Ausschreitungen. Unter die Demonstranten sollen sich Kriminelle gemischt haben. Dann eskalierte die Situation.

 In Tunis kam es am Wochenende zu Unruhen.

In Tunis kam es am Wochenende zu Unruhen.

Foto: ap, Aimen Zine

Kriminelle hätten sich unter Demonstranten gemischt, die in der Nacht zum Samstag vor einem Regierungsgebäude im Stadtteil Ettaddamon in der tunesischen Hauptstadt protestiert hätten, teilte die Polizei mit.

Die Kriminellen hätten Geschäfte und Sicherheitskräfte angegriffen. Die Polizei setzte Tränengas ein. Rund 50 Menschen seien festgenommen worden, sagte ein Sprecher des Innenministeriums.

Auch in anderen Landesteilen kam es zu Unruhen. In der Stadt Bouchebka an der algerischen Grenze wurde den Angaben zufolge ein junger Demonstrant getötet. Ermittlungen wurden eingeleitet.

Am Donnerstag war die von Islamisten geführte Koalitionsregierung von Ministerpräsident Ali Larayedh zurückgetreten, um Platz für eine Expertenregierung unter Führung des früheren Industrieministers Mehdi Jomaa zu machen. In Tunesien wurde 2011 der Diktator Zine El Abidine Ben Ali gestürzt. Danach kam der Übergang zu Demokratie jedoch ins Stocken.

Da auch der wirtschaftliche Aufschwung fehlte, kam es wieder zu Demonstrationen unzufriedener Bürger. 2011 schrumpfte die tunesische Wirtschaft um zwei Prozent. Zwar gab es 2013 wieder 2,7 Prozent Wachstum, doch reicht dies nicht aus, um neue Jobs zu schaffen. Die Arbeitslosenrate liegt derzeit bei 17 Prozent.

(ap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort