Milliardeninvestitionen Australien rüstet im Kampf gegen Terror auf

Sydney · Weil die Terrorbedrohungen wachsen und es immer mehr Spannungen im Südchinesischen Meer gibt, rüstet Australien sein Militär auf. In die Modernisierung steckt das Land Milliarden - möglicherweise zum Vorteil einer deutschen Werft.

 Die "HMAS Success", ein Versorgungsschiff der australischen Marine, liegt vor Garden Island in Sydney.

Die "HMAS Success", ein Versorgungsschiff der australischen Marine, liegt vor Garden Island in Sydney.

Foto: afp, pp/FL

Die australische Regierung legte am Donnerstag ein Weißbuch vor, das über die nächsten zehn Jahre Ausgaben in Höhe von 195 Milliarden australischen Dollar (126 Milliarden Euro) vorsieht. Unter anderem sollen zwölf neue U-Boote angeschafft werden, um deren Bau sich auch die Kieler Werft ThyssenKrupp Marine Systems beworben hat.

Das Verteidigungsministerium wollte sich nicht äußern, wann die Entscheidung über den U-Boot-Lieferanten fällt. Für die zwölf Boote sind nach Angaben des Weißbuchs 50 Milliarden Dollar (32,5 Mrd. Euro) veranschlagt. Es wäre eines der größten Rüstungsexportgeschäfte der deutschen Geschichte.

Im Rennen sind auch Anbieter aus Frankreich und Japan. Thyssen sei bereit, die U-Boote in Australien zu bauen, sagte der Chef von ThyssenKrupp Australien, John White, der Nachrichtenagentur aap. Der Bau soll 2018 beginnen.

Australien will zudem unter anderem neun neue Fregatten anschaffen, zwölf Patrouillenboote, sieben Aufklärungsflugzeuge sowie Drohnen. Der Verteidigungshaushalt soll wachsen und in fünf Jahren rund zwei Prozent des Gesamthaushalts ausmachen.

"Dieses Weißbuch ist ein Plan, um schlagkräftigere, agilere und einsatzbereitere Verteidigungskräfte zu schaffen, die zur Stelle sein können, wenn unsere Interessen bedroht sind oder unsere Hilfe benötigt wird", sagte Regierungschef Malcolm Turnbull. Die Region stehe vor gewaltigen Veränderungen, heißt es in dem Weißbuch: "In den nächsten 20 Jahren werden die Hälfte aller U-Boote weltweit und mindestens die Hälfte aller modernen Kampfflugzeuge in dieser Region stationiert sein." Australien sei anfällig für Bedrohungen durch Konflikte, Klimawandel, Cyberangriffe, Pandemien und Terrorismus.

(hebu/dpa)
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