Fotos Avigdor Lieberman - der Ultranationalist
Der neue Königsmacher Israels. Avigdor Lieberman, Vorsitzender der Partei "Israel Beiteinu" (Israel ist unser Haus), hat ein Wörtchen mitzureden, wer künftig Ministerpräsident wird.
Lieberman war bisher in erster Linie für gewaltverherrlichenden Machismo und araberfeindliche Parolen bekannt. Der Einwanderer aus Moldawien, dessen Hebräisch auch nach 30 Jahren in Israel noch immer einen schweren russischen Akzent hat, hat sich innerhalb des Likud hochgearbeitet.
Er diente bis 1996 als Generaldirektor der Partei, danach machte Benjamin Netanjahu ihn nach seinem Wahlsieg zum Direktor des Premierministeriums. Hier erwarb Lieberman sich einen Ruf als "Macher", der die Richtlinien seines Bosses unerbittlich durchboxt und bei Auseinandersetzungen kein Blatt vor den Mund nimmt.
Nach der Wahlniederlage Netanjahus gründete Lieberman 1999 "Israel Beiteinu", die er bis heute im selben diktatorischen Stil führt. Lieberman stellte allein die Parteiliste für die Wahl auf, Nachfolger müssen Anweisungen strikt befolgen.
Jetzt könnte Lieberman wieder zu einem Verbündeten seines ehemaligen Vorgesetzten Netanjahu werden. Mit 15 Mandaten hat seine Partei den dritten Platz belegt.
In einem Bündnis von Lieberman und Netanjahu dürfte der Friedensprozess mit den Palästinensern vorerst auf der Strecke bleiben.