Awacs Nato stellt Aufklärungsflugzeuge für Kampf gegen IS

Brüssel · Es ist nur noch eine Frage der Zeit: Im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sollen Nato-Flugzeuge eingesetzt werden. "Wir werden beschließen, dass Nato-Awacs die internationale Anti-IS-Koalition mit Informationen beliefern", sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg am Montag.

 Ein Awacs-Aufklärungsflugzeug vom E-3A-Verband der Nato-Frühwarnflotte.

Ein Awacs-Aufklärungsflugzeug vom E-3A-Verband der Nato-Frühwarnflotte.

Foto: dpa

Er äußerte sich bei einer Pressekonferenz zum bevorstehenden Gipfeltreffen (8./9. Juli) in Warschau. Die Bündnispläne sehen vor, dass die mit moderner Radar- und Kommunikationstechnik ausgestatteten Flugzeuge von der Türkei und der Mittelmeerküste aus den Luftraum über Syrien und dem Irak überwachen. Als fliegende Kommandozentralen zur Steuerung von Luftangriffen sollen sie zunächst allerdings nicht eingesetzt werden dürfen.

Wenn der neue Bündniseinsatz wie geplant nach dem Sommer beginnt, dürften aller Voraussicht nach auch deutsche Soldaten zum Einsatz kommen. Die Bundeswehr stellt nach eigenen Angaben rund ein Drittel der Besatzungsmitglieder für die aus 16 Flugzeugen bestehende Awacs-Flotte der Nato.

Awacs sind für Überwachungs- und Koordinierungsaufgaben ausgestattete Spezialflugzeuge. Mit ihrem pilzförmigen Radaraufbau sind sie in der Lage, andere Luftfahrtzeuge in mehr als 400 Kilometern Entfernung zu orten und zu identifizieren.

Die Informationen können die Hightech-Flieger an alle anderen im Luftraum weitergeben, die technisch entsprechend gerüstet sind. Damit können sie auch als fliegende Gefechtsstände eingesetzt werden. An Bord der Flugzeuge des Typs Boeing 707 ist meist eine internationale 16-köpfige Besatzung, zu der neben den Piloten Computer- und Radarexperten gehören. Ihre Basis ist der Nato-Flugplatz Geilenkirchen bei Aachen.

Die Abkürzung Awacs steht für "Airborne Warning and Control System". Übersetzt bedeutet dies in etwa luftgestütztes Frühwarn- und Leitsystem.

(dpa/isw)
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