Hunderttausende auf der Flucht Bangladesch fordert "Sicherheitszonen" für Rohingya in Myanmar

New York · Aus Angst um ihr Leben sind inzwischen hunderttausende Rohingya aus Myanmar ins benachbarte Bangladesch geflohen. Nun fordert die dortige Regierungschefin Sheikh Hasina die Einrichtung von "Sicherheitszonen" für die verfolgte Minderheit.

 Ein Rohingya-Junge trägt auf der Flucht aus Myanmar ein Kind auf dem Rücken über die Grenze nach Bangladesch. 60 Prozent der staatenlosen Rohingya, die in den letzten Wochen vor der Gewalt in ihrer Heimat Myanmar flohen, sind Kinder.

Ein Rohingya-Junge trägt auf der Flucht aus Myanmar ein Kind auf dem Rücken über die Grenze nach Bangladesch. 60 Prozent der staatenlosen Rohingya, die in den letzten Wochen vor der Gewalt in ihrer Heimat Myanmar flohen, sind Kinder.

Foto: ap, BA

Diese Gebiete sollten von den Vereinten Nationen kontrolliert werden, sagte Hasina am Donnerstag (Ortszeit) vor der UN-Vollversammlung in New York. "Diese Menschen müssen in Sicherheit und Würde in ihre Heimat zurückkehren können", sagte sie. Die UNO spricht von mehr als 420.000 vor der Gewalt in Myanmar geflohenen Rohingya. Hasina geht sogar von 800.000 Menschen aus und forderte ein Ende der "ethnischen Säuberungen" in Myanmar.

Sie warf der Armee von Myanmar vor, Landminen entlang der Grenze gelegt zu haben, um die Flüchtlinge an der Rückkehr zu hindern. Die UNO müsse unverzüglich Maßnahmen ergreifen, um eine Lösung für den Konflikt zu finden, sagte die Ministerpräsidentin weiter. Hasina legte einen Fünf-Punkte-Plan zum Schutz der Rohingya vor, demzufolge es eine Mission der UNO in Myanmar geben müsse. Auch verlangte sie, dass Myanmar den bislang staatenlosen Rohingya die Staatsangehörigkeit zuerkennen müsse.

Der Konflikt im Bundesstaat Rakhine im Westen Myanmars war Ende August erneut eskaliert, als Rohingya-Rebellen Soldaten und Polizisten angriffen und dutzende Sicherheitskräfte töteten. Das Militär reagierte mit Gegengewalt. Hunderte Menschen wurden umgebracht, ihre Häuser niedergebrannt. Die UNO spricht von "ethnischen Säuberungen". Die Rohingya gehören zu den am stärksten verfolgten Minderheiten weltweit. Die Muslime sind seit Jahren Repressionen unterworfen.

(sbl)
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