Obama wirbt für Clinton "Das ist die Hillary, die ich bewundere"

Er hat gegen sie gekämpft, dann mit ihr gearbeitet und nun empfiehlt er sie weiter: Barack Obama hat auf dem Parteitag der US-Demokraten ein flammendes Plädoyer für Hillary Clinton gehalten. Niemand sei geeigneter für das Weiße Haus als sie.

 Nach Obamas Rede erschien Clinton kurz auf der Bühne

Nach Obamas Rede erschien Clinton kurz auf der Bühne

Foto: dpa, st jma

Verbunden mit einer eindringlichen Warnung vor Donald Trump hat US-Präsident Obama die Demokraten-Kandidatin Clinton für seine Nachfolge im Amt empfohlen. "Es hat noch nie jemanden gegeben, weder mich selbst noch Bill (Clinton), der so gut für das Amt vorbereitet war", sagte Obama unter dem Jubel von mehr als 4700 Delegierten auf dem Parteitag der Demokraten in Philadelphia. Er lege für Clinton die Hand ins Feuer, weil sie Menschen zuhöre, ruhig bleibe und jeden mit Respekt behandele. "Das ist die Hillary, die ich bewundere."

Clinton habe in ihrer politischen Karriere Stehvermögen bewiesen. "Ich habe vier Jahre einen Sitz in der ersten Reihe gehabt", sagte Obama über die Zusammenarbeit mit Clinton als Außenministerin. Er habe ihre Intelligenz, ihr Urteilsvermögen und ihre Disziplin schätzen gelernt.

Dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump warf Obama hingegen vor, keine Konzepte für die Präsidentschaft zu haben. "Er bietet nur Slogans. Und Angst." Vom Parteitag der Republikaner in der Vorwoche habe er "keine Lösungen für drängende Probleme" vernommen, sagte Obama. Dort seien stattdessen nur "Ressentiments und Schuldzuweisungen" zu hören gewesen, zudem sei zu "Wut und Hass" angestachelt worden.

Zudem stellte der US-Präsident Trumps Bilanz als Geschäftsmann infrage. Er habe schon zahlreiche erfolgreiche Geschäftsleute wie Trump kennengelernt, sagte Obama. Doch hätten die anderen Unternehmer nicht eine Spur von Gerichtsklagen und unbezahlten Arbeitern zurückgelassen sowie "Leuten, die sich betrogen fühlten". Wörtlich sagte Obama über den republikanischen Kandidaten für das höchste Staatsamt: "Der Donald ist nicht wirklich ein Planer-Typ. Er ist auch nicht wirklich ein Fakten-Typ." Zudem warf Obama ihm vor, keine Wertschätzung für Arbeiter zu haben. Wer eine stärkere Stimme für diese Gruppe wolle, sollte daher Hillary Clinton zur Präsidentin wählen.

Nach der viel umjubelten Rede tauchte Clinton sebst überraschend auf der Parteitagsbühne auf. Die beiden umarmten sich, das Wort ergriff Clinton aber nicht. Für Donnerstag wird eine große Ansprache der Kandidatin vor dem Parteitag in Philadelphia erwartet, in der sie die Nominierung formal annehmen dürfte.

Clinton war am Dienstag von dem Parteitag offiziell zur Präsidentschaftskandidatin gekürt worden. Sie ist die erste Frau in der Geschichte der Vereinigten Staaten, die für eine der großen Parteien in das Rennen um das Weiße Haus zieht und somit realistische Chancen auf das höchste Staatsamt hat. Im Herbst tritt sie gegen den Republikaner Trump an. Obama darf laut US-Verfassung nach zwei Amtszeiten nicht erneut antreten und scheidet im Januar 2017 aus dem Amt.

(crwo/afp/ap/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort