Zehn Jahre nach Hurrikan "Katrina" Barack Obama lobt New Orleans' Wiederaufbau

New Orleans · Ihr seid eine Inspiration für mich und Amerika, ruft Obama den Bewohnern von New Orleans zu. Tatsächlich hat sich zehn Jahre nach Hurrikan "Katrina" in der Südstaatenmetropole viel getan. Doch gebe es angesichts Armut und Kriminalität noch viel zu tun, mahnt er.

 Obama mit einem kleinen Mädchen beim Besuch in New Orleans.

Obama mit einem kleinen Mädchen beim Besuch in New Orleans.

Foto: dpa, hpl

Gut zehn Jahre nach Hurrikan "Katrina" hat US-Präsident Barack Obama den Wiederaufbauwillen der Bürger von New Orleans gewürdigt. "Ihr seid ein Beispiel dafür, was möglich ist, wenn angesichts von Tragödie und Not gute Leute zusammenkommen, um beim Bau einer besseren Zukunft mit anzupacken", sagte Obama am Donnerstag bei einem Besuch in der Stadt, die durch die damalige Katastrophe weitgehend zerstört worden war. Die Ausdauer der Stadt und ihrer Bürger sei ein Symbol für die Vereinigten Staaten.

"Katrina" war am 29. August 2005 auf die US-Golfküste getroffen.
Sturm und Regen setzten das Entwässerungssystem von New Orleans außer Gefecht, das die Stadt vor Überflutung sicherte. Fast 2000 Menschen starben, 80 Prozent der Stadt standen wochenlang unter Wasser.

Eine Millionen Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Die Bilder von auf ihre Dächer geflüchteten Einwohnern und dem zum Notquartier für Tausende umfunktionierten Superdome wurden zum Symbol für Behördenversagen auf allen Ebenen.

Zehn Jahre später nennt Bürgermeister Mitch Landrieu New Orleans "Amerikas Comeback-Stadt". Milliardenbeträge aus dem US-Bundeshaushalt sind in den Wiederaufbau geflossen, der Flutschutz ist verbessert und die Zahl der Geschäftsansiedlungen liegt über dem US-Durchschnitt.

"Seht, was hier passiert ist", erklärte Obama vor Hunderten Zuhörern in einem neuen Gemeindezentrum im Viertel Lower 9th Ward, das damals infolge von "Katrina" 5,2 Meter unter Wasser stand. "Die Menschen von New Orleans haben nicht nur mich inspiriert, sondern ganz Amerika." Einst sei die Stadt "dunkel und unter Wasser" gewesen, doch nun verwandelt worden, sagte er.

Zugleich räumte Obama ein, dass es noch viel zu tun gebe. "Nur weil die Häuser schön sind, ist unser Job noch lange nicht erledigt", sagte er später nach einer Tour durch die historische Gegend Treme.
So verwies er auf die hohe Armutsrate in New Orleans und junge Leute, die noch immer den falschen Lebensweg wählten.

Daher gelte es "strukturelle Ungerechtigkeiten" anzugehen, die lange vor dem Sturm existierten. Ungleichheiten hätten dazu geführt, dass vor allem Angehörige von Minderheiten keinen Zugang zu guten Jobs, erschwinglicher Gesundheitsversorgung oder anständigem Wohnraum hätten und zu viele Kinder inmitten von Gewalt aufwüchsen, mahnte Obama.

(ap)
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