Wähler weist Obama zurecht "Fassen Sie meine Freundin nicht an!"

Chicago · US-Präsident Barack Obama hat bereits seine Stimme für die Kongresswahlen Anfang November abgegeben. Obama suchte ein Wahllokal in seiner Heimatstadt Chicago auf – und wurde dabei von einem eifersüchtigen Mann in die Schranken gewiesen.

 Barack Obama und Aia Cooper bei der Wahl in Chicago.

Barack Obama und Aia Cooper bei der Wahl in Chicago.

Foto: ap

US-Präsident Barack Obama hat bereits seine Stimme für die Kongresswahlen Anfang November abgegeben. Obama suchte ein Wahllokal in seiner Heimatstadt Chicago auf — und wurde dabei von einem eifersüchtigen Mann in die Schranken gewiesen.

"Fassen Sie meine Freundin nicht an!", sagte Mike Jones zum US-Präsidenten, als seine Freundin Aia Cooper sich neben den mächtigsten Mann der Welt an den Wahlautomaten stellte. Der Spruch war allerdings nicht böse, sondern lustig gemeint — und er erfüllte seinen Zweck.

Denn Mike Jones wollte weniger den Präsidenten als seine Freundin in Verlegenheit bringen, wie er später bei CNN sagte. Aia Cooper wurde durch den Plausch mit Obama noch nervöser als sie ohnehin schon war, da ihr der Wahlautomat neben dem 53-Jährigen zugeteilt worden war.

Obama, gewohnt souverän, meisterte aber auch diese Situation souverän. "Mike ist so ein Idiot", konterte er, während Aia Cooper lachte und ihm recht gab. "Gib mir einen Kuss, dann hat er was zu reden", scherzte er weiter, während er die junge Frau umarmte. "Jetzt hat er einen Grund, eifersüchtig zu sein."

Die Möglichkeit zur vorzeitigen Stimmabgabe in Illinois nannte er "wunderbar" und rief Anhänger seiner Demokraten auf, davon Gebrauch zu machen. "Um Wahlen zu gewinnen, müssen wir dafür sorgen, dass wir eine hohe Beteiligung haben", sagte er.

Die Aussichten für die Demokraten sind insgesamt aber trübe. Obamas Partei droht am 4. November den Senat an die Republikaner zu verlieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Demokraten das Repräsentantenhaus zurückerobern, liegt derweil praktisch bei null. Beobachter machen für die schlechten Wahlchancen der Demokraten nicht zuletzt die negativen Umfragewerte für die Politik des Präsidenten verantwortlich.

Gewählt werden bei den sogenannten Midterm Elections alle 435 Mitglieder des Repräsentantenhauses sowie 36 der 100 Senatoren. Dabei finden in 33 Bundesstaaten reguläre Senatswahlen statt, drei außerplanmäßig freigewordene Sitze werden per Nachwahl besetzt. Ferner werden in 36 der 50 Bundesstaaten die Gouverneure bestimmt. Quer durch das Land müssen die Wähler zudem über die Zusammensetzung von Regionalparlamenten sowie über die Verteilung von öffentlichen Ämtern wie Bürgermeister und Richter entscheiden. Schließlich werden auf Ebene der Bundesstaaten Volksabstimmungen abgehalten.

(AFP)
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