Drei Secret-Service-Agenten suspendiert Obamas Leibwächter veranstalten Saufgelage

Washington · Schon wieder ein Skandal beim Secret Service: Drei Leibwächter von US-Präsident Barack Obama sind nach einem Saufgelage in den Niederlanden nach Hause geschickt worden, wie ein Sprecher der Personenschutz-Behörde am Mittwoch bestätigte.

US-Präsident besucht die EU
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Einer der Agenten, die eigentlich den Besuch Obamas in Amsterdam vorbereiten sollten, wurde laut "Washington Post" betrunken und bewusstlos in einer Hotellobby gefunden. "Drei Angestellte sind aus disziplinarischen Gründen nach Hause geschickt worden", bestätigte Secret-Service-Sprecher Brian Leary auf Nachfrage von AFP. Einzelheiten nannte er nicht. Die "Washington Post" berichtete, dass der bewusstlose Secret-Service-Mitarbeiter am Sonntagmorgen von Hotelmitarbeitern gefunden worden sei. Das Hotel habe daraufhin die US-Botschaft in den Niederlanden informiert, die wiederum die Vorgesetzten des Agenten benachrichtigte. Der Secret Service ist für den Schutz des US-Präsidenten im In- und Ausland zuständig.

Laut "Washington Post" gehören die drei Agenten dem sogenannten Counter Defence Team der Behörde an. Die Eliteeinheit hat die Aufgabe, den Präsidenten zu beschützen, wenn er oder seine Fahrzeugkolonne angegriffen werden. Ehemalige Agenten sagten der Zeitung, die Einheit sei die "letzte Verteidigungslinie" des Präsidenten.

Obama war am Montag in den Niederlanden eingetroffen. Nach einem Besuch im berühmten Rijksmuseum in Amsterdam fuhr er nach Den Haag, wo er am Atomsicherheitsgipfel und an einem G-7-Treffen teilnahm. Am Mittwoch reiste Obama dann nach Belgien, wo er erstmals die Institutionen der EU besuchte. Weitere Stationen seiner Europa-Reise sind Rom und der Vatikan, bevor er zum Abschluss nach Saudi-Arabien fliegt.

Der Vorfall in den Niederlanden weckt Erinnerungen an einen ähnlichen Skandal beim Secret Service im April 2012: Damals hatten Personenschützer Obamas im kolumbianischen Cartagena für Schlagzeilen gesorgt, weil sie angeblich Prostituierte in ihr Hotel eingeladen hatten, während sie eigentlich die Teilnahme des Präsidenten an einem Gipfeltreffen vorbereiten sollten. Wegen der Vorwürfe mussten mehrere Mitarbeiter ihre Posten räumen.

Nach dem Skandal wurden die Verhaltensregeln beim Secret Service verschärft. Nach den neuen Regeln ist es unter anderem verboten, in den zehn Stunden vor einem Diensteinsatz Alkohol zu trinken. Da Mitglieder des Counter Assault Teams bei einem Staatsbesuch bereits am Tag vor der Ankunft des Präsidenten an einer Lagebesprechung teilnehmen müssen, dürften sie mit dem Saufgelage in der Nacht zum Sonntag gegen diese Regel verstoßen haben.

(AFP)
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