800 Euro im Monat Finnland will bedingungsloses Grundeinkommen testen

Helsinki · Jeder Finne bekommt im Monat einen festen Betrag - ob er arbeitet oder nicht. Das ist die Idee hinter dem bedingungslosen Grundeinkommen. Das Experiment sei für das Jahr 2017 angedacht, erklärte die Sozialversicherungsbehörde des Landes (Kela) am Dienstag.

 Ein Expertenteam soll im kommenden Jahr die konkrete Ausgestaltung der Zahlungen entwickeln.

Ein Expertenteam soll im kommenden Jahr die konkrete Ausgestaltung der Zahlungen entwickeln.

Foto: dpa, rsc rho

Ein Expertenteam soll im kommenden Jahr die konkrete Ausgestaltung der Zahlungen entwickeln, darunter auch die Höhe des Geldes und die dafür nötigen Reformen.

Das seit 2012 in der Rezession steckende Land erhofft sich von einem bedingungslosen Grundeinkommen eine Vereinfachung seines komplexen Sozialsystems, das Arbeitslosigkeit, Unterbringung, Ausbildung und Elterngeld umfasst. Letztlich will die Mitte-Rechts-Regierung von Ministerpräsident Juha Sipilä damit auch die Staatsausgaben verringern und die Furcht abbauen, dass Zuwendungen wegfallen, sobald Jemand einen Job annimmt.

Der Kela-Forscher Olli Kangas hatte im Oktober gesagt, das Grundeinkommen sollte bei rund 800 Euro im Monat liegen - das allerdings ist in Finnland, wo ein Haushalt monatlich rund 3000 Euro ausgibt, nicht gerade üppig. Die ursprünglich aus dem linken Lager stammende Idee des bedingungslosen Grundeinkommens wird im Grundsatz mittlerweile von einem breiten politischen Spektrum in Finnland unterstützt.

(gol)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort