Abu Bakr Al-Bagdadi Syrische Aktivisten verkünden Tod von IS-Chef

Beirut · Der Anführer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), Abu Bakr Al-Bagdadi, ist nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte tot. Es sei allerdings unklar, wann und wie Al-Bagdadi gestorben sei.

 IS-Anführer Abu Bakr Al-Bagdadi.

IS-Anführer Abu Bakr Al-Bagdadi.

Foto: dpa, wok

Der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman, sagte der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag, dies hätten hochrangige IS-Führer in der syrischen Provinz Deir Essor bestätigt.

Es sei allerdings unklar, wann und wie al-Bagdadi gestorben sei, sagte der Leiter der in Großbritannien ansässigen Beobachtungsstelle. Die oppositionsnahe Organisation stützt sich auf ein Netz von Aktivisten und Informanten in Syrien. Ihre Angaben können in der Regel von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.

Allerdings hatte auch Moskau erst kürzlich den Tod von al-Bagdadi verkündet. Das russische Verteidigungsministerium hatte Mitte Juni erklärt, es überprüfe Hinweise, dass al-Bagdadi bei einem russischen Luftangriff nahe der syrischen IS-Hochburg Raka ums Leben gekommen sei. Demnach bombardierte die russische Luftwaffe am 28. Mai ein Treffen von Anführern der IS-Miliz südlich von Raka. Die US-geführte Koalition konnte die Angaben damals nicht bestätigen.

Der Iraker al-Bagdadi hatte 2014 mit der IS-Miliz weite Teile des Iraks und Syriens erobert. Im Juli 2014 war al-Bagdadi im irakischen Mossul das einzige Mal öffentlich aufgetreten. Dabei rief er das "Kalifat" des IS in Teilen des Irak und im benachbarten Syrien aus und forderte Muslime auf, seinen Anweisungen Folge zu leisten. Al-Bagdadi wurde schon mehrfach für tot erklärt.

Al-Bagdadis letztes Lebenszeichen stammt vom vergangenen November, kurz nach Beginn der Offensive der irakischen Regierungstruppen und ihrer Verbündeten auf die damals vom IS beherrschte nordirakische Stadt Mossul: In einer im Internet verbreiteten Audiobotschaft rief er damals seine Anhänger zum Durchhalten auf. Er selbst soll Mossul Anfang des Jahres verlassen haben.

(veke/afp/reu)
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