Terror in Europa Belgien verlängert maximale Warnstufe für Brüssel

Brüssel · Belgien hat die höchste Terrorwarnstufe für die Hauptstadt Brüssel erneut verlängert. Das teilte Premierminister Charles Michel nach einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates am Montag mit.

 Auf dem ansonsten so lebendigem Brüsseler Grand Place herrscht Leere und das Militär zeigt Präsenz.

Auf dem ansonsten so lebendigem Brüsseler Grand Place herrscht Leere und das Militär zeigt Präsenz.

Foto: afp, ed/tlr

Das maximale Niveau solle bis kommenden Montag gelten, allerdings sollen Schulen und die U-Bahn bereits von Mittwoch an wieder öffnen. Dies solle nach und nach geschehen, teilte Michel nach einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates am Montag mit. "Die Situation bleibt unverändert", sagte Michel. Es bestehe immer noch eine "ernste und unmittelbare Bedrohung".

Vorausgegangen war eine neue Beurteilung der Lage durch das nationale Krisenzentrum. Dieses empfiehlt den Menschen in Brüssel weiterhin, belebte Orte wie Bahnhöfe und Flughäfen zu meiden sowie Konzerte und Großereignisse abzusagen. Seit drei Tagen - seit Samstagmorgen - gilt diese höchste Terrorwarnstufe für Brüssel, im Rest Belgiens gilt weiter die zweithöchste Stufe 3.

Die belgische Regierung fürchtet ähnliche Terroranschläge wie in Paris. Gefahndet wird nach mehreren Terrorverdächtigen, darunter Salah Abdeslam (26), der an den Anschlägen in Paris am 13. November mit 130 Toten und Hunderten Verletzten beteiligt gewesen sein soll. Er sei noch nicht gefasst worden, bestätigte die Staatsanwaltschaft.

Den dritten Tag in Folge blieb am Montag die U-Bahn in Brüssel komplett geschlossen, es fuhren nur Busse und Straßenbahnen. Zu Beginn der Arbeitswoche waren Schulen, Universitäten, Schwimmbäder und Kinderkrippen zu. Viele Einkaufszentren, große Geschäfte, Supermärkte, Banken und große Versicherungen blieben ebenfalls zu.
Märkte und Sportereignisse waren abgesagt.

Zudem hat ein belgischer Antiterror-Richter am Montag Anklage gegen einen am Vortag festgenommenen Verdächtigen wegen der Anschläge von Paris erhoben. Es wäre der vierte Terrorverdächtige, der bei den Anschlägen von Paris eine Rolle gespielt haben könnte. Dies teilte das Büro des Generalstaatsanwalts am Abend in Brüssel mit. Die gemeinsam mit dem Mann festgenommenen anderen 15 Verdächtigen seien wieder auf freien Fuß gesetzt worden.

Zu den Festgenommenen gehörte nicht der gesuchte Terrorverdächtige Salah Abdeslam. Fünf weitere am Montag festgenommene Personen wurden verhört, zwei davon wieder freigelassen.

(felt/dpa/AFP)
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