Deutscher Dschihadist "Deso Dogg" Berliner Ex-Rapper gehört offenbar zum engeren IS-Kreis
Berlin · Der Berliner Dschihadist und Ex-Rapper Denis Cuspert alias "Deso Dogg" soll einem Medienbericht zufolge zum engeren Kreis der Kämpfer des Islamischen Staats (IS) rund um den selbsternannten Kalifen und IS-Chef Abu Bakr Al-Bagdadi gehören.
Cuspert, der als dschihadistischer Kämpfer den Kampfnamen Abu Thala Al-Alamani angenommen hat, soll kürzlich den Treueeid auf Al-Bagdadi geschworen haben, berichtete die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf einen Bericht des Berliner Verfassungsschutzes.
Cuspert könnte dem Verfassungsschutzbericht zufolge auch an völkerrechtswidrigen Taten in Syrien beteiligt gewesen sein. Ein Video von Ende Juli zeige Cuspert, "bei der Schändung einer Leiche", berichtet das Blatt. Bei dem Toten handle es sich um einen zivilen Mitarbeiter eines Gasfeldes, der wie seine Kollegen augenscheinlich mit Kopfschüssen getötet wurde.
Die Verfassungsschützer warnten vor dem gewonnenen Status Cusperts innerhalb der Extremistenorganisation: "Seine Glaubwürdigkeit auf dem Schlachtfeld geht einher mit der gestiegenen Wertschätzung in der internationalen jihad-salafistischen Szene", zitiert die Zeitung aus dem Bericht.
Cuspert genieße "eine exponierte Stellung als deutschsprachiger Propagandist des Islamischen Staates", was "ein erhebliches Mobilisierungsmoment für einschlägig radikalisierte Personen in Deutschland die Reise nach Syrien anzutreten" berge.
Anfang 2014 wurde er von islamistischen Rebellen als tot erklärt. Der unter dem Namen Abu Talha al-Almani in dem Bürgerkriegsland kämpfende Deutsche sei bei einem Selbstmordanschlag "rivalisierender Kämpfer" ums Leben gekommen, hieß es damals in islamistischen Internetforen. Wenige Tage später wurde sein Tod auf Islamisten-Websites dementiert.
Der IS kontrolliert nach einer Offensive weite Teile des Nordirak und des benachbarten Bürgerkriegslandes Syrien. Die radikalsunnitische Gruppierung geht mit äußerster Brutalität gegen die Zivilbevölkerung vor, insbesondere gegen ethnische und religiöse Minderheiten.