Kuschel-Diplomatie Merkel und Xi freuen sich über süße Riesenpandas

Berlin · Die Hauptstadt hat zwei neue Bären: Chinas Präsident Xi Jinping übergab dem Berliner Zoo offiziell das neue Pandapaar Meng Meng und Jiao Qing. Die Tiere reagierten auf den Besuch von Kanzlerin Merkel und Xi auf typisch berlinerische Art.

"Die beiden haben ein sehr schönes neues Zuhause bekommen", sagte Xi am Mittwoch bei der feierlichen Eröffnung des Panda Garden im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). "Nun haben wir zwei sehr sympathische Diplomaten hier", befand Merkel.

Die Bundeskanzlerin und ihr Staatsgast lobten die Leihgabe der beiden Tiere als Symbol der deutsch-chinesischen Freundschaft. Zahlreiche geladene Gäste verfolgten die Zeremonie. Derweil reagierten die beiden Pandas wie alteingesessene Berliner auf den hohen Besuch - gelassen. Als der Vorhang zum Innengehege fiel, saßen beide Bären jeweils auf einer Bank dicht vor der Glaswand und kauten Bambus.

Merkel und Xi besichtigten gemeinsam die zehn Millionen Euro teure Anlage inmitten des traditionsreichen Zoos. Die Tiere sollten eigentlich im weitläufigen Außengehege präsentiert werden. Das Unwetter der vergangenen Tage hatte es aber unmöglich gemacht, die vor eineinhalb Wochen gelandeten Pandas rechtzeitig mit dem Außenbereich vertraut zu machen.

Berliner Zoo: Pandabären bekommen Besuch von Merkel und Xi
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Pandabären bekommen Besuch von Merkel und Xi

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Foto: ap, vge

"Ich hoffe, dass die beiden eines Tages Nachwuchs zeugen und so Berlin Glück und Freude bereiten können", sagte Xi. Die Tiere aus Chengdu seien "Botschafter" der guten Beziehungen zwischen beiden Ländern. Xi war am Dienstag anlässlich des G20-Gipfels angereist. Das Treffen der Staats- und Regierungschefs der 20 wichtigsten Wirtschaftsnationen findet ab Freitag in Hamburg statt.

"Berliner haben eine besondere Beziehung zu Bären und ein großes Herz für sie", sagte Merkel. Der Braunbär ist Wappentier der Hauptstadt. Sie erinnerte an das im Jahr 2012 im hohen Alter von 34 Jahren verendete Pandamännchen Bao Bao. Schon dieser Vorgänger von Meng Meng und Jiao Qing habe viele Berliner erfreut.

Die Ankunft der Panda-Bären in Berlin
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Foto: dpa, rhi vge

Vor der offiziellen Übergabe des vier Jahre alten Weibchens Meng Meng und des siebenjährigen Männchens Jiao Qing hatte der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) vom chinesischen Minister des staatlichen Forstamts die Überlassungsurkunden entgegengenommen. Letzte Verträge waren zuvor im Kanzleramt unterzeichnet worden. "Irgendwie hat in den letzten Jahren was gefehlt", sagte Müller über die Zeit nach Bao Baos Tod.

Die Öffentlichkeit ist ab Donnerstag eingeladen, die beiden Pandas willkommen zu heißen. Der Zoo veranstaltet eigens ein dreitägiges chinesisches Fest. Mit den Pandabären verbinden die Zooverantwortlichen die Hoffnung auf noch mehr zahlende Besucher. Allein die vorerst auf 15 Jahre befristete Leihe kostet den Zoo jährlich fast eine Million Euro.

Hinzu kommen die Kosten für den Gehegeneubau sowie der wegen des enormen Bambusverzehrs - etwa 18 Kilogramm täglich - teure Unterhalt der Tiere. "Wir gehen davon aus, dass wir da nicht draufzahlen werden", sagte Frank Bruckmann, Aufsichtsratsvorsitzender des Zoos.

Zoodirektor Andreas Knieriem erinnerte daran, dass der Zoo neben den Pandas auch mit vielen anderen Attraktionen locke. Er hoffe, dass es künftig keinen "Gleichstellungsbeauftragten" für die anderen Tiere brauche.

(oko/AFP)
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