Europäischer Währungsfonds Bis zu 200 Milliarden Euro Kapitalbedarf

Hamburg (RPO). Die Überlegungen des Bundesfinanzministeriums für einen Europäischen Währungsfonds (EWF) werden einem Magazinbericht zufolge konkreter. Die Fachleute von Ressortchef Wolfgang Schäuble (CDU) taxieren den Kapitalbedarf demnach für die neue Institution auf bis zu 200 Milliarden Euro.

Euro-Länder in der Schuldenfalle
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Darüber hinaus nennt der "Der Spiegel" unter Berufung auf eine interne Vorlage vier Möglichkeiten, wie das Geld aufgebracht werden kann. Zum einen könnten die Zentralbanken der Euro-Zone einen Teil ihrer Devisenreserven an den neuen Fonds abtreten. Eine weitere Möglichkeit bestehe darin, den EWF zu ermächtigen, am Kapitalmarkt selbst Geld für seine Rettungsaktionen aufzunehmen. Die Mitgliedsländer würden damit einen riesigen Schattenhaushalt schaffen.

Eine dritte Finanzierungsvariante sehe vor, dass die Teilnehmerländer das Geld in den neuen Fonds einschießen. Auf Deutschland entfiele ein Anteil von rund einem Viertel, also bis zu 50 Milliarden Euro. Als letzte Möglichkeit würden die Schäuble-Beamten erwägen, dass nur solche Länder den Fonds finanzieren, deren Haushalte in Schieflage sind.

Eine Sprecherin des Ministeriums sagte am Samstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur ddp zu dem Bericht, dass es "keine konkreten Ausarbeitungen" gebe. Auch Entscheidungen oder Vorentscheidungen seien noch nicht getroffen worden. Die Frage der Finanzierung stelle sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Es gehe zunächst darum, Grundüberlegungen mit den europäischen Ländern abzustimmen. Die Summe von bis zu 200 Milliarden Euro wollte sie nicht kommentieren.

(DDP/felt)
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