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"Feige und brutal ermordet" Bergleute erschlagen bolivianischen Vize-Innenminister

La Paz · Der stellvertretende Innenminister Boliviens ist bei Bergarbeiter-Protesten getötet worden. Rodolfo Illanes sei am Donnerstag in Panduro, 165 Kilometer südöstlich von La Paz, erschlagen worden, erklärte Innenminister Carlos Romero.

 Rodolfo Illanes wurde laut bolivianischer Regierung von Streikenden getötet.

Rodolfo Illanes wurde laut bolivianischer Regierung von Streikenden getötet.

Foto: dpa, mag ms

Alles deute darauf hin, dass Vize-Innenminister Rodolfo Illanes "feige und brutal ermordet" worden sei, sagte Innenminister Carlos Romero am Donnerstag. Der Leibwächter von Illanes sei verletzt in ein Krankenhaus gebracht worden.

Der 55-jährige Illanes hatte protestierende Bergarbeiter in der Stadt Panduro im Westen des Landes besucht, bevor er verschleppt und ermordet wurde. Nach Angaben von Verteidigungsminister Reymi Ferreira wurden 100 bis 120 Verdächtige festgenommen. Die Schuldigen für den Mord müssten vor Gericht gestellt werden, sagte er.

Erste Berichte über den Tod des Politikers kamen vom Direktor des Rundfunksenders der Bergleute, Fedecomin. Moisés Flores hatte Radio Erbol gesagt, er habe nach Zusammenstößen zwischen den Bergarbeitern und der Polizei die Leiche von Illanes gesehen. Bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen sei auch ein Kumpel erschossen worden, sagte der Journalist.

Am Vortag waren bereits zwei Kumpel der protestierenden Bergarbeiter-Genossenschaften getötet worden. Die Demonstranten machten die Polizei verantwortlich. Die Regierung hingegen warf den Bergarbeitern vor, sie seien bewaffnet gewesen. Polizei war nach Angaben der Regierung ohne Schusswaffen im Einsatz.

Die in selbst organisierten Genossenschaften zusammengeschlossenen Bergarbeiter protestieren seit Anfang August mit den Blockaden von Landstraßen gegen ein neues Gesetz. Dieses sieht vor, dass Kumpel sich Gewerkschaften anschließen dürfen. Der Verband der Bergarbeiter-Genossenschaften (Fencomin) ist gegen den Einfluss von Gewerkschaften in diesem Sektor. Er vertritt rund 10.000 Bergarbeiter von 900 Genossenschaften.

(lai/afp/dpa)
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