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Land ist formal zahlungsunfähig Bonitätsprüfer senken Daumen über Argentinien

New York/Frankfurt · Wie erwartet bekommt Argentinien die Quittung für den harten Kurs im Kampf gegen die Forderungen von US-Investoren. Damit ist Südamerikas zweitgrößte Volkswirtschaft formal zahlungsunfähig. Die Ratingagenturen reagieren prompt.

Argentiniens Kampf gegen die Pleite
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Die Ratingagentur Fitch hat Argentinien als "eingeschränkten Zahlungsausfall" eingestuft, weil das Land im Streit mit US-Investoren seine Staatsanleihen nicht mehr vollständig bedienen kann. Argentinien habe es bei einigen seiner Schuldtitel verpasst, rechtzeitig die Zinsen zu zahlen, teilte Fitch am späten Donnerstagabend zur Begründung mit.

Das Land darf laut einem Gerichtsurteil einen Teil seiner Gläubiger nicht mehr auszahlen, solange 1,5 Milliarden Dollar an Altschulden bei den New Yorker Hedgefonds NML Capital und Aurelius nicht beglichen sind. Schulden bei anderen Investoren über rund 540 Millionen Dollar konnten deshalb zuletzt nicht bedient werden.

Argentiniens Verhandlungen um einen Kompromiss mit den Fonds waren in der Nacht auf Donnerstag gescheitert. Standard & Poor's, eine andere wichtige Ratingagentur, hatte das Land vor diesem Hintergrund bereits am Vorabend als "teilweisen Zahlungsausfall" eingestuft. Auch die kanadische Agentur DBRS senkte ihre Bewertung auf "teilweisen Zahlungsausfall" ("Selective Default").

Diesem Schritt wollte die dritte weltweit führende Agentur, Moody's, am Freitagmorgen nicht folgen. Moody' drohte zwar mit einer weiteren Abstufung, indem der Ausblick für argentinische Staatsanleihen auf "negativ" gesetzt wurde. Die Kreditbewertung für Anleihen, die nach ausländischem Recht begeben wurden, bleibt aber auf "Caa2", und damit mehrere Stufen über "Zahlungsausfall".

Moody's urteilt, die zu erwartenden Verluste für Investoren seien mit hoher Wahrscheinlichkeit gering. Eine weitere Abstufung der Kreditbewertung werde erst dann erfolgen, wenn sich die wirtschaftliche und fiskalische Lage verschlechtere oder das Land seinen Schuldendienst über einen längeren Zeitraum nicht leisten könne.

Der aktuelle Streit hängt mit der dramatische Staatspleite von 2001 zusammen. Damals war das südamerikanische Land anders als jetzt tatsächlich zahlungsunfähig. Mit den meisten Gläubigern konnte sich Argentinien auf eine Umschuldung einigen: Die Gläubiger verzichteten dabei auf einen Großteil ihres Geldes. Ein kleiner Teil blieb aber hart und verlangte weiterhin den Nennwert der argentinischen Anleihen, die viele von ihnen nach der Staatspleite von 2001 billig aufgekauft hatten.

(dpa)
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