Vor Präsidentenwahl Schüsse und Explosionen erschüttern Burundis Hauptstadt
Bujumbura · Am Vorabend der umstrittenen Präsidentenwahl in Burundi wird die Hauptstadt Bujumbura von Schüssen und Explosionen erschüttert.
Die Lage war am Montagabend unübersichtlich. Der Journalist Patrick Wasso sagte, die Schüsse und Explosion seien von einem Viertel gekommen, in dem seit Monaten gegen die Kandidatur von Amtsinhaber Pierre Nkurunziza demonstriert wird. Unklar war, ob es Verletzte gegeben hat.
Nach der Explosion einer Handgranate Stunden zuvor im Einkaufsviertel Bujumburas war bereits befürchtet worden, die Wahl am Dienstag werde von Unruhen überschattet. Nach Polizeiangaben wurde dabei niemand verletzt.
Präsident Nkurunziza strebt eine dritte Amtszeit an, obwohl die Verfassung nur zwei erlaubt. Seit April gab es dagegen Proteste, bei denen mehr als hundert Demonstranten getötet wurden. Mitte Mai scheiterte ein Putsch gegen den Amtsinhaber. Dutzende Kritiker Nkurunzizas flohen ins Ausland, darunter einer seiner Vizepräsidenten, der Vizepräsident der Wahlkommission und der stellvertretende Präsident des Obersten Gerichts.
3,8 Millionen Bürger des afrikanischen Landes sind für die Wahl registriert. Die Wahlkommission erwartete am Montag eine hohe Wahlbeteiligung. Von acht Kandidaten zogen vergangene Woche drei ihre Bewerbung zurück. Die Wahl werde weder frei noch fair sein, sagten sie. Die Wahlkommission dementierte, die entsprechenden Mitteilungen erhalten zu haben.