Ostafrika Vizepräsident Burundis flieht nach Europa

Johannesburg · Ein Vizepräsident Burundis ist aus Protest gegen eine dritte Amtszeit von Staatschef Pierre Nkurunziza nach Belgien geflohen. Er könne dessen verfassungswidriges Bestreben nach einem weiteren Mandat nicht mehr unterstützen.

Das sagte Gervais Rufyikiri, der zweite Vizepräsident des ostafrikanischen Landes, am Mittwochabend dem französischen Auslandssender France24. Der Kurs des Staatschefs habe das Land in eine tiefe Krise gestürzt. Der 50-jährige Rufyikiri wurde in Belgien promoviert.

Vor Rufyikiri waren aus der Elite des Landes unter anderem ein Verfassungsrichter und Mitglieder der Wahlkommission ins Ausland geflohen. Die Opposition betrachtet Nkurunzizas Streben nach einer dritten Amtszeit als verfassungswidrig. Seit Wochen anhaltende Proteste konnten den Staatschef jedoch nicht zur Umkehr bewegen.

Die EU, die USA und die UN hatten eine Verschiebung der Wahl bis zur Beilegung der Krise gefordert. Am Montag soll jedoch ein neues Parlament gewählt werden, am 15. Juli soll dann ein neuer Präsident bestimmt werden.

Aus Angst vor dem Ausbruch neuer Gewalt sind mehr als 100.000 Menschen in die Nachbarländer geflohen. Ein Bürgerkrieg mit rund 300.000 Toten ging in dem armen Land erst vor zwölf Jahren zu Ende.

(dpa)
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