Katalanischer Ex-Regionalpräsident Puigdemont entgeht Verhaftung in Finnland

Helsinki · Nach eigenen Angaben bemüht sich die finnische Polizei um die Festnahme des ehemaligen katalanischen Regionalpräsidenten Carles Puigdemont. Der ist aber seit Freitagabend nicht mehr auffindbar.

 Carles Puigdemont (Archivbild).

Carles Puigdemont (Archivbild).

Foto: ap, VM

Der ehemalige katalanische Regionalpräsident Carles Puigdemont ist weiter auf freiem Fuß. Durch seine Rückreise nach Belgien von Finnland sei Puigdemont einem internationalen Haftbefehl entgangen, sagte der nordische Parlamentsabgeordnete Mikko Kärnä am Samstagabend.

Finnland hatte einen europäischen Haftbefehl erhalten, der Fall werde nach der "normalen Auslieferungsprozedur" behandelt, teilte Finnlands nationale Ermittlungsbehörde (NBI) am Mittag in einer Stellungnahme mit. Doch war der Aufenthaltsort Puigdemonts "den Behörden aktuell nicht bekannt", hieß es weiter.

Der ehemalige katalanische Regionalpräsident und Unabhängigkeitsbefürworter Puigdemont wird in Spanien wegen "Rebellion" und "Aufwiegelung" gesucht. Am Freitag hatte ein Gericht in Madrid den im Dezember ausgesetzten europäischen Haftbefehl gegen ihn reaktiviert.

Spanische Medien berichteten am Samstag, dass Puigdemont sich möglicherweise der finnischen Polizei stellen würde. NBI-Ermittler Hannu Kautta sagte AFP jedoch, dass es "keinen Kontakt mit der Person" oder seinen Assistenten gegeben habe.

Das katalonische Parlament in Barcelona unterbrach am Samstag die Debatte über die Wahl eines neuen Regionalpräsidenten, nachdem der Kandidat Jordi Turull zusammen mit vier weiteren führenden Unabhängigkeitsbefürwortern am Freitag festgenommen worden war.

(felt)
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