Spanische Exklave Mehr als tausend Migranten versuchen nach Ceuta zu gelangen

Madrid · Sie wollten die sechs Meter hohen Grenzzäune überwinden, um die spanische Exklave Ceuta zu erreichen. Doch mehr als tausend afrikanische Migranten scheiterten laut Behörden mit diesem Versuch. Sie sollen "extrem gewalttätig" vorgegangen sein.

 Gescheiterter Versuch, den Zaun zu überqueren: Migranten sollen laut Behörden gewaltsam vorgegangen sein

Gescheiterter Versuch, den Zaun zu überqueren: Migranten sollen laut Behörden gewaltsam vorgegangen sein

Foto: rtr, SV/DH

Die spanischen Behörden teilten mit, dass bei der Aktion 50 Mitglieder der marokkanischen Sicherheitskräfte und fünf spanische Polizisten verletzt wurden. Letztlich gelang keinem der Migranten der Fluchtversuch. Das Vorgehen der Migranten wurde von den Behörden in Ceuta als "extrem gewalttätig" beschrieben. Sie hätten Metallstäbe, Drahtscheren und Steine eingesetzt, einer der verletzten Beamten habe ein Auge eingebüßt. Rund hundert Migranten gelang es demnach, auf den ersten von zwei Absperrzäunen zu klettern.

Fernsehaufnahmen zeigten, wie ein Mann im Morgengrauen von dem ersten Zaun herunterklettert und sich im Zwischenraum zum zweiten Zaun hinlegt. Dann wird ihm von einem spanischen Polizisten eine Flasche Wasser gereicht, bevor er auf die marokkanische Seite des Zauns zurückgebracht wird.

Am 9. Dezember war es 400 Migranten gelungen, auf das Gebiet von Ceuta vorzudringen. Immer wieder versuchen Schutzsuchende, mit dem Vordringen in die spanischen Exklaven Ceuta und Melilla EU-Gebiet zu erreichen. Die beiden Exklaven haben die einzigen EU-Außengrenzen auf dem afrikanischen Kontinent. Die Grenzanlagen bestehen aus zwei je sechs Meter hohen Zäunen, dazwischen erschwert ein Netz aus Stahlkabeln das Vorankommen.

Menschenrechtsorganisationen fordern regelmäßig von der UNO und der EU, Druck auf Spanien auszuüben, damit Flüchtlinge einen Asylantrag stellen können. 2016 kamen nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) rund 18.000 Flüchtlinge in Spanien an.

(vek / AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort