Das sollen die von den USA angeklagten Männer sein Chinesische Hacker: "Angry Birds"-Spieler mit teuren Freundinnen
London · Im Cyber-Streit zwischen China und den USA haben die Vereinigten Staaten vor wenigen Tagen fünf mutmaßliche Militärhacker aus dem Reich der Mitte angeklagt. Das Weiße Haus machte klar, dass es sich vor allem um ein politisches Signal handelt. Aber wer sind diese fünf Männer? Eine britische Zeitung hat sich im Netz auf Spurensuche begeben.
Laut der Anklage aus Washington sollen die fünf Männer in Computer von US-Unternehmen eingedrungen sein und wichtige Geschäftsgeheimnisse gestohlen habe. Diese Informationen seien teils sehr wertvoll für Firmen in chinesischem Staatsbesitz und verschafften ihnen Wettbewerbsvorteile. Eine tatsächliche Strafverfolgung der Männer gilt zwar als unwahrscheinlich, aber dennoch ist von ihnen nur noch wenig im Netz zu finden.
Wie der britische "Telegraph" schreibt, hätten die Männer ihre Profile, Blogs und Kommentare bereinigt und nur noch wenig stehen lassen. Einiges aber könne man über die Männer immer noch erfahren. Aus diesen Fragmenten gehe hervor, dass es sich um schlecht bezahlte Computer-Freaks handele, die niemals erwartet hätten, dass irgendjemand in der Welt auf Hacker-Foren oder Spielegruppen achten würde, an denen sie sich beteiligten.
Der aktivste der fünf Männer soll Wen Xinyu gewesen sein, der unter dem Namen WinXY Happy aktiv gewesen sein soll. Ein Bild von ihm soll noch online sein, darauf feiere er seinen 30. Geburtstag, schreibt die britische Zeitung. Seinem Account auf Weibo, dem chinesischen Twitter-Pendant, zufolge mag er Filme, Reisen und Musik wie etwa von der Rockband Beyond aus Hongkong,heißt es in dem Bericht. Zudem lese er gern westliche Philosophie.
In einem Hacker-Forum habe er unter einem Post, wie man Passwörter für Computer, die über Windows laufen, stiehlt, geschrieben: "Beeindruckend! Ich brauche das. Danke dir!" Und auf einer Seite, auf der beschrieben wurde, wie man das Spiel "Angry Birds" herunterladen könne, ohne bei Apple dafür zu bezahlen, habe er geschrieben: "Es funktioniert auf meinem iPad." Auch habe er einmal geschrieben, dass er nach der Arbeit nur noch unendlich lange Spiele spieln wolle.
Auch habe er sich online einmal darüber beschwert, wie viel es koste, eine ausgabefreudige Freundin zu haben. Desweiteren schreibt die Zeitung über andere Einträge in Hacker-Portalen, wo er nach Hilfe zur Speicherung bestimmter Daten suchte.
Ein anderer der gesuchten Hacker nennt sich laut "Telegraph" im Netz Ugly Gorilla. Er scheine inzwischen seinen Namen geändert zu haben in "Sag Tschüss zu meiner Jugend", aber sein Avatar bei WeChat sei noch immer ein Gorilla. Während seine Kollegen versucht hätten, eher anonym zu agieren, habe er seine Programme mit seinem Spitznamen versehen oder mit den Buchstaben "UG" signiert. Experten glaubten, er sei seit 2004 aktiv.
Über die anderen vom FBI gesuchten Hacker finde man dagegen kaum noch etwas im Netz — bis auf ein paar technische Kommentare in Hacker Foren.
