TV-Bericht Syrien berichtet israelische Luftangriffe rund um Damaskus

Damaskus · Fliegt Israel am Sonntagabend Luftangriffe auf Syrien? Davon berichtet zumindest das syrische Fernsehen. Der Sender berichtet von Luftangriffen Israels bei Damaskus. Auch Gegend rund um den Flughafen der Hauptstadt soll betroffen sein.

 Das ist ein Jet der israelischen Air Force bei einem Manöver im Juni 2013.

Das ist ein Jet der israelischen Air Force bei einem Manöver im Juni 2013.

Foto: dpa, ab jak mda

Israelische Kampfflugzeuge haben nach Angaben der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana zwei Angriffe auf Ziele im Umland der Hauptstadt Damaskus geflogen. Die Raketen schlugen demnach am Sonntag nahe dem Internationalen Flughafen von Damaskus und in dem an der Grenze zum Libanon gelegenen Ort Dimas ein. Berichte über Verletzte oder Tote gab es zunächst nicht. Der Luftschlag nahe dem Flughafen hatte ein Lagerhaus zum Ziel, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete.

Was sich in dem Gebäude befand, war zunächst nicht bekannt. Sana bezeichnete die Angriffe als "Aggression gegen Syrien". Das israelische Militär gab keine Stellungnahme ab und ließ wissen, man kommentiere keine "ausländischen Berichte".

Seit Beginn der Revolte gegen Syriens Präsidenten Baschar al-Assad im März 2011 hat Israel bereits mehrere Luftangriffe im Nachbarland geflogen. Israel hält sich zwar aus dem Bürgerkrieg heraus. Doch Regierungschef Benjamin Netanjahu will mit den Luftschlägen verhindern, dass Syrien High-Tech-Waffen an die eng mit dem Land verbündete libanesische Hisbollah-Miliz weitergibt.

Im Juni hatte die israelische Luftwaffe zudem Angriffe geflogen, nachdem ein Teenager auf den Golanhöhen durch syrischen Beschuss ums Leben gekommen war. Bei diesen Vergeltungsschlägen wurden den Angaben zufolge insgesamt neun Ziele in Syrien angegriffen, darunter eine Kommandozentrale sowie mehrere Abschussrampen.

Die syrische Luftwaffe flog ihrerseits im Kampf um einen strategisch wichtigen Luftwaffenstützpunkt im Osten des Landes Angriffe auf Stellungen der Terrormiliz Islamischer Staat. IS-Kämpfer hatten am Donnerstag den Stützpunkt nahe der Stadt Dair as-Saur an der Grenze zum Irak attackiert und zum Teil erstürmt. Die Flugzeuge hätten am Sonntag mindestens acht Angriffe gegen die Extremisten geflogen, teilten die Aktivistengruppen Örtliche Koordinationskomitees und die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.

Ein syrischer Militärangehöriger in Damaskus sagte der Nachrichtenagentur AP am Sonntag, die Regierungstruppen hätten die Basis voll unter ihrer Kontrolle. Dutzende IS-Kämpfer seien bei der Gegenoffensive des syrischen Militärs getötet und große Mengen an Waffen beschlagnahmt worden, berichtete er weiter.

Die syrische Armee hatte am Samstag mit Unterstützung der Luftwaffe begonnen, die IS-Kämpfer zurückzudrängen. Die Gefechte gingen auch am Sonntag den Angaben zufolge weiter. Bei den Kämpfen wurden seither mehr als 150 Menschen aufseiten der Extremisten und der Regierungskräfte getötet, wie Aktivisten sagten.

Syrische Kampfflugzeuge können von dem Stützpunkt aus vom IS eroberte Städte im Osten Syriens angreifen. Eine Eroberung der Basis durch die Terrormiliz würde das Ende der letzten bedeutenden Bastion der Regierung von Präsident Baschar al-Assad in der Gegend bedeuten.

(AFP)
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