Der Fall Buback Das Opfer, die Akteure, die Rätsel
Vor 30 Jahren wurde Generalbundesanwalt Siegfried Buback von der RAF ermordet. Bis heute ist der Fall nicht endgültig geklärt. Wir fassen die aktuellen Entwicklungen zusammen und stellen die wichtigsten Akteure vor.
Er ist das Opfer: Siegfried Buback. Zwei Personen auf einem Motorrad fingen ihn am 7. April 1997 in seinem Dienstwagen auf dem Weg zur Arbeit ab. Der Schütze feuerte in das fahrende Auto. Buback und sein Fahrer Wolfgang Göbel (30) starben sofort. Ebenfalls mit im Wagen war Georg Wurster (33), der Chef der Fahrbereitschaft. Er lebte noch sechs Tage, bis er seinen Verletzungen erlag.
Der ehemalige RAF-Terrorist Christian Klar saß von 1982 bis 2008 in der Justizvollzugsanstalt Bruchsal. Er wurde wegen neunfachen Mordes und elffachen Mordversuchs verurteilt - unter anderem wegen des Anschlags auf Buback. Klar hat beim Bundespräsidenten ein Gnadengesuch eingereicht.
Ex-RAF-Mitglied Verena Becker soll bereits Anfang der 80er Jahre ausgesagt haben, dass Klar nicht die tödlichen Schüsse auf Buback abgegeben hat. Becker sagt, Stefan Wisniewski (Foto) habe geschossen. Später sagte sie vor Gericht, sie wisse nicht, wer geschossen habe.
Ex-RAF-Terrorist Peter-Jürgen Boock bestätigt die Aussage von Verena Becker. Auch er sagt, Klar habe nicht geschossen. Boock saß wegen der Entführung von Arbeitgeberpräsident Hanns-Martin Schleyer 17 Jahre lang in Haft. Heute arbeitet er als Autor und ist immer wieder in Talkshows zu sehen. Viele Beobachter zweifeln am Wahrheitsgehalt seiner Aussagen.
Verena Becker geriet selbst ins Fadenkreuz der Justiz. Das Gericht scheiterte jedoch daran, ihre Verwicklung in den Fall Buback zu klären. Immer noch bleibt ungeklärt, wer die tödlichen Schüsse abgegeben hat.
Es gibt noch weitere Ungereimtheiten zum Tatablauf: Die ehemalige RAF-Terroristin Silke Maier-Witt hat bereits vor 17 Jahren behauptet, dass Knut Folkerts am Tattag in Amsterdam gewesen sei. Folkerts wurde wegen des Buback-Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Allerdings wurden ihm auch noch andere Verbrechen zur Last gelegt, so dass er wohl ohnehin eine langjährige Haftstrafe erhalten hätte.
Michael Buback ist der Sohn von des ermordeten Generalbundesanwalts Siegfried Buback. Er war an die Öffentlichkeit gegangen, nachdem er von Boock die Information erhalten hatte, Klar sei nicht der Schütze gewesen.