Fotos Das war Lech Kaczynski
Der polnische Präsident Lech Kaczynski ist 2010 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen. Die Maschine ist beim Landeanflug auf das westrussische Smolensk abgestürzt. Alle 132 Passagiere sind bei dem Absturz ums Leben gekommen.
Lech Aleksander Kaczynski ist am 18. Juni 1949 in Warschau geboren. Er ist Mitbegründer der nationalkonservativen Partei Prawo i Sprawiedliwosc und war seit dem 23. Dezember 2005 der vierte Präsident der Dritten Polnischen Republik.
Sein Zwillingsbruder Jaroslaw Kaczynski war von 2006 bis 2007 Ministerpräsident des Landes.
Von 1989 bis 1991 war er Senator im polnischen Senat sowie von 1991 bis 1993 Abgeordneter im polnischen Sejm für die Partei Porozumienie Centrum (Verständigung - Zentrum). 2000 und 2001 bekleidete er das Amt des Justizministers. Vom 18. November 2002 bis zum Amtsantritt als Präsident war er Stadtpräsident (Oberbürgermeister) von Warschau.
Seine politische Ausrichtung wurde als konservativ, katholisch-national und antikommunistisch bezeichnet. Kaczynski sprach sich seit den 1990er Jahren für die Wiedereinführung der Todesstrafe in Polen aus, und er lehnte Homosexualität ab.
Kaczynski sah sich und seine politische Arbeit eng verbunden mit den Werten der katholischen Kirche und lehnte neben mehr Rechten für Homosexuelle auch Abtreibungen ab.
Die Beziehungen zu Deutschland waren angespannt. Er sagte stets, dass er selbstverständlich gute Beziehungen zu Deutschland haben wolle, "aber nicht zu jeder Bedingung".
Neben dem Streit um Entschädigungszahlungen und über das Zentrum gegen Vertreibung nannte er die umstrittene Ostsee-Pipeline als zentrales Thema der Gespräche mit Kanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Horst Köhler.
Außenpolitisch unterstützte er demokratische Kräfte in ehemals sowjetischen Nachbarstaaten und deren Souveränitätsbemühungen.
Er trat so unter anderem entschieden für die Orange Revolution in der Ukraine ein, was den russischen Interessen zuwider und mit scharfer Kritik aus dem Kreml verbunden war.
Nach der gescheiterten ersten Volksabstimmung in Irland über den Vertrag von Lissabon verweigerte Kaczynski seine Unterschrift, da er den Vertrag damit als gegenstandslos ansah.
Nach dem positiven zweitem Referendum in Irland unterzeichnete er den Vertrag von Lissabon.
Lech Kaczynski war verheiratet mit Maria Kaczynska, die ebenfalls an Bord der Maschine war und beim Flugzeugabsturz ums Leben kam. Sie hatten eine gemeinsame 30-jährige Tochter, Marta.