Großdemonstration in Spanien Linke Partei bringt in Madrid Hundertausende auf die Straße

Madrid · Hunderttausende Anhänger der linken Podemos-Partei sind am Samstag in der spanischen Hauptstadt Madrid für einen politischen Wandel auf die Straße gegangen. Die Teilnehmer marschierten zum Platz an der Puerta del Sol im Herzen Madrids. Die konservative Regierung will von einen Linksruck nichts wissen.

 Hunderttausende versammelten sich am Platz an der Puerta del Sol.

Hunderttausende versammelten sich am Platz an der Puerta del Sol.

Foto: afp, PA/seb

Es war die bisher größte Demonstration der Partei Podemos ("Wir können") seit ihrer Gründung 2014. Der staatliche Fernsehsender TVE sprach von Hunderttausenden Teilnehmern, eine offizielle Zahl gaben die Behörden aber nicht.

Nach dem Wahlsieg der Linkspartei Syriza in Griechenland hofft auch Podemos in Spanien auf weiteren Zulauf - das Euro-Land fährt ebenfalls einen Sparkurs und kämpft mit hoher Arbeitslosigkeit. Podemos war aus Anti-Korruptions-Protesten entstanden. Die Bewegung will das etablierte System der beiden großen Parteien - die regierenden Konservativen und die oppositionellen Sozialisten - in dem Land aufbrechen. Ihr Wachstum verdankt sie auch dem Charisma ihres 36-jährigen Anführers Pablo Iglesias.

"Wir wollen einen Wechsel", sagte der aus dem Madrider Arbeiterviertel Vallecas stammende Iglesias den Menschenmassen. "Dies ist das Jahr des Wechsel, und wir werden die Wahlen gewinnen."

Spaniens konservativer Ministerpräsident Mariano Rajoy sagte indes auf einer Veranstaltung in Barcelona, er akzeptiere das trostlose Bild nicht, das Iglesias von Spanien zeichne. Zugleich meinte er, Podemos habe keine Chance, die Wahlen zu gewinnen. In 15 der 17 autonomen Regionen werden in diesem Jahr neue Landes- und Kommunalparlamente gewählt, im November sollen dann die Parlamentswahlen folgen.

Die erste Bewährungsprobe für Podemos wartet im März mit den Wahlen in Andalusien, einer traditionellen Hochburg der ebenfalls durch Korruptionsskandale geschwächten Sozialisten.

(ap)
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