Gewerkschaftspolitiker soll PD aus der Krise führen Demokratische Partei Italiens wählt Epifani zu neuem Chef

Rom · Die Partei von Italiens Ministerpräsident Enrico Letta hat einen neuen Vorsitzenden: Mit großer Mehrheit wählten die Delegierten der Demokratischen Partei (PD) am Samstag den moderaten Gewerkschafter Guglielmo Epifani zum Nachfolger von Pier Luigi Bersani, der sich nach den Parlamentswahlen im Februar erfolglos um eine Regierungsbildung bemüht hatte.

 Guglielmo Epifani (l) mit seinem Vorgänger Pierluigi Bersani (r).

Guglielmo Epifani (l) mit seinem Vorgänger Pierluigi Bersani (r).

Foto: dpa, so sh jak

Epifani trat als einziger Kandidat an und erhielt 85,8 Prozent aller gültigen Stimmen der PD-Generalversammlung. Fast jeder zehnte Stimmzettel wurde aus Protest leer abgegeben.

Der allgemeinen Erwartung nach wird Epifani, ein früherer Chef des nationalen Gewerkschaftsbunds CGIL, den Vorsitz wohl nur übergangsweise übernehmen, bis die ärgste Krise der Partei überwunden ist. Im Oktober dürfte der PD-Kongress dann einen dauerhaften Nachfolger bestimmen.

Bersani hatte an die Delegierten appelliert, mit Epifani einen "neuen Aufbruch" der PD zu ermöglichen und "den Enthusiasmus wiederzubeleben", um ab sofort mit der Vorbereitung des Oktoberkongresses beginnen zu können. Ministerpräsident Letta, dem Epifani zuvor seine Unterstützung und Treue ausgesprochen hatte, begrüßte das Wahlergebnis als "eine gute Nachricht für die Regierung".

Die PD befindet sich seit geraumer Zeit in der politischen Krise. Nachdem Bersani an der Regierungsbildung gescheitert und daraufhin zurückgetreten war, konnte die Partei in der Folge auch ihre Kandidaten für das Amt des Staatspräsidenten nicht durchsetzen.

(AFP)
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