Hilfe für die Ost-Ukraine Der russische Konvoi soll am Abend die Grenze erreichen

Moskau · Trotz der Bedenken aus Kiew und dem Westen ist ein russischer Konvoi mit 262 Lastwagen am Mittwoch weiter Richtung Ukraine gerollt.

August 2014: Russischer Hilfskonvoi auf dem Weg in die Ukraine
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August 2014: Russischer Hilfskonvoi auf dem Weg in die Ukraine

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"Der Konvoi hat seinen Weg fortgesetzt", sagte ein Sprecher des russischen Notfallministeriums am Morgen. Nach Fernsehberichten müssen die Lastwagen, die laut russischen Angaben mit Hilfsgütern für die Zivilbevölkerung in der umkämpften Ost-Ukraine beladen sind, bis zur Grenze 500 Kilometer zurücklegen. Sie würden am Abend am Kontrollpunkt Schebekino-Pletnewka erwartet, hieß es in den Berichten. Der Grenzposten liegt zwischen der südrussischen Region Belgorod und dem nordostukrainischen Charkiw, das von Regierungstruppen kontrolliert wird.

"Der Weg ist weit, es ist ein bisschen hart, aber wie könnten wir unseren slawischen Brüdern nicht zu Hilfe kommen", sagte einer der Lastwagenfahrer dem staatlichen Sender Rossija. In der russischen Presse wurde der Start des Konvois am Mittwoch enthusiastisch begleitet. "Drei Kilometer Hilfe", titelte die amtliche Zeitung "Rossijskaja Gaseta". Kiew und der Westen befürchten, dass der Konvoi ein Vorwand Moskaus zur Unterstützung der prorussischen Separatisten in der Ost-Ukraine sein könnte. Frankreichs Präsident François Hollande warnte den russischen Präsidenten Wladimir Putin am Dienstag erneut vor einseitigen Hilfslieferungen ohne die Zustimmung Kiews.

Auch Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) forderte alle Beteiligten auf, "transparent" vorzugehen. Die Ukraine hatte am Dienstag ausgeschlossen, die russischen Lkw ins Land zu lassen, und die Verladung auf andere Lastwagen unter Aufsicht des Roten Kreuzes gefordert. Zwar hat sich das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) tatsächlich angeboten, die Hilfsgüter zu den Menschen in die umkämpften Gebiete zu bringen. Doch nach Angaben des IKRK hat Russland bislang keine Angaben zu Art und Umfang der Hilfslieferungen gemacht. Zudem fehlten die Sicherheitsgarantien der Konfliktparteien, um eine Verteilung von Hilfsgütern zu ermöglichen, sagte eine Sprecherin der Organisation in Genf.

(DEU)
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