Algerien, Marokko und Tunesien Deutlich weniger Flüchtlinge aus Maghreb-Staaten

Berlin · Aus den Maghreb-Staaten Algerien, Marokko und Tunesien sind im Februar und März einem Medienbericht zufolge deutlich weniger Flüchtlinge nach Deutschland gekommen als zuvor. Der Grund dafür liegt in einer geplanten Gesetzesänderung.

 Asylbewerber in der Zentralen Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber im bayerischen Zirndorf (Archivbild): Die Zahl der FLüchtlinge aus den Maghreb-Staaten ist in den vergangenen zwei Monaten stark zurückgegangen.

Asylbewerber in der Zentralen Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber im bayerischen Zirndorf (Archivbild): Die Zahl der FLüchtlinge aus den Maghreb-Staaten ist in den vergangenen zwei Monaten stark zurückgegangen.

Foto: dpa

Wurden im Januar noch 3356 Einreisen registriert, waren es im Februar lediglich 599 und im März 480. Das geht aus einem Schreiben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge an den Bundestag hervor, aus dem die Zeitungen der Funke Mediengruppe zitieren.

Als Grund für den Rückgang nennt die Behörde demnach die geplante Einstufung der drei Länder als sogenannte sichere Herkunftsstaaten, die unter anderem Abschiebungen erleichtern soll. "Allein die Diskussion um die Einführung des Gesetzes im Januar 2016 hat ab dem Februar zu einer spürbaren Reduzierung der Neuzugänge geführt", schreibt das Amt. Das Gesetz habe damit "Signalwirkung".

Allerdings ist seit der Schließung der Balkanroute für Migranten - vor allem an der mazedonischen Grenze zu Griechenland - auch die Gesamtzahl der in Deutschland ankommenden Flüchtlinge deutlich zurückgegangen.

Flüchtlinge aus den fraglichen Maghreb-Staaten hatten 2015 nur einen geringen Anteil an allen Zuwanderern nach Deutschland. Gleichwohl war ihre Zahl im Verlauf des vergangenen Jahres massiv angestiegen, die Behörde spricht jetzt von 26 036 registrierten Neuzugängen 2015. Die wenigsten haben Aussicht auf ein Bleiberecht: Die sogenannte Schutzquote für Menschen aus den drei Ländern lag im Vorjahr bei 2,1 Prozent, im ersten Quartal 2016 sogar nur noch bei 0,7 Prozent, wie das Bundesamt berichtete.

(dpa)
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