Kososvo Deutscher Kommandeur angeschossen

Pristina · Serbische Demonstranten haben im Kosovo zwei deutsche Soldaten durch Schüsse verletzt, darunter den Kommandeur des deutsch-österreichischen Einsatzbataillons, Oberstleutnant Klaus Glaab (43).

Grenzstreit im Kosovo führt zu Gewaltausbruch
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Glaabs Bataillon hatte eine Straßensperre geräumt und war dabei von Demonstranten attackiert worden. Glaabs Zustand — er wurde am Arm getroffen - sei ebenso wie der des zweiten Soldaten stabil, hieß es.

Der serbische Präsident Boris Tadic rief beide Seiten auf, die gewaltsamen Auseinandersetzungen umgehend zu beenden. Es gehe darum, die Lage zu beruhigen und Bewegungsfreiheit durch Dialog und ohne Einsatz von Gewalt zu gewährleisten. Außerdem müsse das Leben sowohl der serbischen Bürger als auch der internationalen Soldaten geschützt werden.

Bereits seit Wochen werden heftige Zusammenstöße zwischen Serben und Nato im Kosovo gemeldet. Bereits Ende September hatte es bei Krawallen am Grenzübergang Jarinje zu Serbien elf Verletzte gegeben, darunter zwei deutsche und acht amerikanische Soldaten. Serbische Demonstranten hatten Einheiten der internationalen Schutztruppe Kfor mit Sprengsätzen und Steinen angegriffen. Im Norden des Kosovo lebt eine starke serbische Bevölkerungsgruppe; Serbien erkennt die Unabhängigkeit des Kosovo nicht an. Die Bundeswehr hat ihre Soldaten im Kosovo durch das Reservebataillon auf 1400 Mann verstärkt.

Der Artillerieoffizier Klaus Glaab, er ist verheiratet und hat zwei Kinder, war unter anderem in Wesel und Mönchengladbach stationiert und führt jetzt das Raketenartilleriebataillon 132 in Sondershausen (Thüringen).

(felt)
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