Fotos Diese Republikaner wollen Obama herausfordern
Seit Mitte Juni ermitteln die US-Republikaner im innerparteilichen Wahlkampf den Kandidaten, der bei den Wahlen 2012 gegen Präsident Barack Obama antreten darf. Die Kandidaten im Einzelnen.
Favorit ist der erfolgreiche Geschäftsmann und Millionär Mitt Romney. Er will Obama dort attackieren, wo es ihm wehtut: In der Wirtschaftspolitik. Er gilt als langweilig, aber auch als einer, der in der Mitte der Gesellschaft Stimmen gewinnen kann. Ohne die lässt sich auch in den USA keine Wahl gewinnen. Bei der christlichen Rechten hat Romney einen schweren Stand. Er ist Mormone.
Der Gouverneur, Waffenfreund und bekennende Cowboy von Texas, Rick Perry. Anfangs galt er als schärfster Konkurrent Romneys, hinterließ in mehreren TV-Debatten aber einen konfusen Eindruck.
Der ultraliberale texanische Abgeordnete Ron Paul versucht ebenfalls die konservative Ecke zu besetzen. Er buhlt um die Gunst der Tea Party und verspricht, die US-Soldaten nach Hause holen zu wollen - notfalls auch gegen den Abzug der Generäle.
Rick Santorum stammt aus Pennsylvania. Er ist Vater von sieben Kindern und prangert gerne Obamas liberale Positionen bei Themen wie Abtreibung und Rechten von Homosexuellen an.
Vielen bekannt ist auch noch Newt Gingrich. Der ehemalige Gouverneur von Minnesota setzte als republikanischer Mehrheitsführer im Repräsentantenhaus einst Bill Clinton heftig zu. Seine Bewerbung für 2012 begann chaotisch, gleich zu Beginn verließen zahlreiche Berater sein Team, weil Gingrich so unberechenbar handelte. Anfang 2012 schaffte er jedoch die Trendwende.
Herman Cain, ehemaliger Chef einer Pizza-Kette, mauserte sich vorübergehend vom Außenseiter zum schärfsten Konkurrenten Romneys. Er zog mit einem 999-Motto durchs Land: Neun Prozent Mehrwertsteuer, Einkommensteuer, Unternehmensteuer. Dann holte ihn eine Sex-Affäre ein und er warf hin.
Auch sie warf ihren Hut in den Ring: Michele Bachmann ist Ikone der Tea-Party-Bewegung und wird gerne als familienfreundliche Ausgabe von Sarah Palin beschrieben. Im Wahlkampf bezeichnete sie die Hurrikan Irene als Gottesstrafe. Selbst die eigenen Anhänger trauen ihr keine bessere Wirtschaftspolitik als Obama zu. Noch dem Caucus in Iowa war auch für sie Schluss.
John Huntsman , zweimaliger Gouverneur von Utah und ehemaliger US-Botschafter in China. Weil der außenpolitisch versierte Huntsan moderat auftritt und für die Regierung Obama arbeitete, blieb er für viele unwählbar. Nach einem enttäuschenden Abschneiden bei der ersten Vorwahl in New Hampshire gab er auf und sagte Mitt Romney seine Unterstützung zu.
Der ehemalige Gouverneur von Minnesota, Tim Pawlenty, kam in der Beurteilung des US-Magazions Politico auch nur als blasses Imitat von Mitt Romney weg. Nach einem Vorab-Votum von Iowa zog er seine Kandidatur bereits zurück.
Mit einer Kandidatur von Sarah Palin hatten viele gerechnet. Im Oktober verzichtete sie jedoch. Zu schlecht waren ihre Chancen. Auch bei den Republikanern sind ihre schrillen Auftritte umstritten.
In den Augen der politischen Beobachter blieben alle Hoffnungsträger der Rechten auffallend zahm. Ernsthaft hat bis zum Beginn 2012 Romney keiner die Favoritenrolle streitig machen können.