Fotos Diese zwölf Japaner verschleppte das Regime von Nordkorea
Nordkorea hat in den 70er und 80er Jahren Dutzende japanische Bürger verschleppt. Die Regierung in Tokio hat vor den Gesprächen über das Schicksal der Verschwundenen Informationen über zwölf von ihnen herausgegeben. Wir stellen sie vor:
Yukata Kume
Der Sicherheitsmann aus Tokio verschwand im September 1977. Der 52-Jährige war an die japanische Westküste gereits, um einen Bekannten zu treffen. Dieser Bekannter war ein nordkoreanischer Spion, der die Mission hatte, einen männlichen japanischen Single zwischen 45 und 50 Jahren zu entführen.
Kyoto Matsumoto
Die Büroangestellte war auf dem Weg zu einem Strickkurs in Westjapan, als sie entführt wurde. Das war im Oktober 1977. Ein Nachbar sah sie mit zwei Männern in den Pinienwäldern nahe der Küste, die gut 200 Meter von ihrem Zuhause entfernt waren. Als der Nachbar einen der Männer fragte, was sie da tun, habe ihm dieser ins Gesicht geschlagen. Er sei vor Schmerz niedergegangen, und als er um sich geschaut habe, seien die drei weg gewesen. Lediglich eine Sandale sei zurückgeblieben.
Megumi Yokota
Die Schülerin verschwand im Alter von 13 Jahren und wurde zum Symbol der entführten Japaner. Es war am 15. November 1977, als das Mädchen nicht von einer Badminton-Stunde zurückkehrte.
Laut einer Webseite der japanischen Regierung wurde Megumi Yokota zwei Tage lang in einer dunklen Kammer auf einem Boot eingesperrt, während das Mädchen nach ihrer Mutter geschrien habe und so lange mit den Fingernägeln an der Wand kratzte, bis sie abgebrochen waren.
Minoru Tanaka
Der damals 28-Jährige arbeitete in einem Restaurant. Von seinem Chef Han Yon Dae war er im Juni 1978 nach Wien geschickt worden. Er wurde nie wieder gesehen. Später kam heraus, dass Han ein nordkoreanischer Spion war, der in Japan lebte. Die Geschichte kam erst 1996 heraus, als ein Spion in einem Interview sagte, er habe mit Han und einem anderen Mann zusammengearbeitet.
Yako Taguchi
Die Barangestellte verschwand im Juni 1978. Zurück blieben ihr damals dreijähriger Sohn und ihre einjährige Tochter. Jahre später, während eines Gerichtsprozesses um die nordkoreanische Spionin Kim Hyon Hui und das Bombenattentat auf den Korean-Air-Flug von 1987 sagte die Angeklagte, eine Frau habe ihr die japanische Sprache und Kultur beigebracht. Es wird vermutet, dass es sich dabei um die damals 22-Jährige handelt, doch ihre Familie glaubt das nicht.
Shuchi Ichikawa
Er arbeitete für eine Telefonunternehmen und war 23 Jahre alt, als er entführt wurde. Er war mit Rumiko Masumoto zum Strand von Fukiage gefahren, gelegen auf der japanischen Insel Kyushu, um den Sonnenuntergang zu sehen. Zwei Tage später wurde sein Auto in der Nähe des Strandes gefunden.
Rumiko Masumoto
Sie fuhr mit Shuchi Ichikawa zu dem Strand. Die damals 24-Jährige arbeitete ebenfalls für ein Telefonunternehmen. Verschwunden sind die beiden im August 1978.
Miyoshi Soga
Die Hausfrau verschwand im Alter von 46 Jahren gemeinsam mit ihrer 19-jährigen Tochter Hitomi im August 1978, nachdem sie shoppen waren. Später arrangierte Nordkorea Hitomis Hochzeit mit Charles Jenkins, einem amerikanischen Deserteur, der 1965 über Südkorea nach Nordkorea kam. Hitomi war eine der fünf Vermissten, die 2002 nach Japan zurückkehren durften. Jenklins und ihre zwei Töchter folgten zwei Jahre später. Die Mutter aber gilt noch immer als verschollen.
Toru Ishioka
Er war 22 Jahre alt und verschwand im Mai 1980 gemeinsam mit Kaoru Matsuki in Madrid. Nach nordkoreanischen Angaben habe der Student eingewilligt, nach Nordkorea zu kommen, als er in der spanischen Hauptstadt zwei Frauen einer radikalen japanischen Gruppe traf. Die Frauen sollen nach Nordkorea gegangen sein, nachdem sie 1970 ein japanisches Flugzeug entführt hätten. Dass er in Nordkorea sei, steht auch in einem Brief Ishiokas an seine Familie. Sein Pass, so die Polizei, wurde von nordkoreanischen Agenten genutzt.
Kaoru Matsuki
Der damals 26-jährige Student war mit Toru Ishioka im Mai 1980 in Madrid verschwunden.
Tadaaki Hara
Der damals 43-Jährige hatte in einem Restaurant als Koch gearbeitet. An dem Tag seiner Entführung im Juni 1980 war er mit einer Gruppe nordkoreanischer Spione zum Dinner verabredet. Anschließend brachten sie ihn per Zug in ein Strandresort auf der Insel Kyushu und schließlich per Boot nach Nordkorea. Einer der Spione. Shin Kwang Su, reiste später mehrere Male mit dem Pass von Hara – auch nach Südkorea, wie die japanische Polizei sagt.
Keiko Arimoto
Sie studierte in London und wurde im Alter von 23 Jahren entführt, als sie durch Europa reiste. Eine Flugzeugentführerin sagte später in einem Gerichtsprozess, dass sie Arimoto in London getroffen und ihr einen Job angeboten habe, den es nicht gab. Aber so arrangierte sie ein Treffen mit einem nordkoreanischen Spion, der als Geschäftsmann oder Diplomat aus Kopenhagen auftrat.