Posten im Weißen Haus Trumps Tochter Ivanka wird offiziell Beraterin des Präsidenten

Washington · Ivanka Trump, die Tochter des US-Präsidenten Donald Trump, wird nun offiziell im Weißen Haus angestellt. Ihr Titel: Assistentin des Präsidenten. Ein Gehalt will sie dafür nicht sehen.

 Ivanka und ihr Vater Donald Trump bei einem Treffen mit Geschäftsführerinnen kleiner Unternehmen im Weißen Haus (Archivbild).

Ivanka und ihr Vater Donald Trump bei einem Treffen mit Geschäftsführerinnen kleiner Unternehmen im Weißen Haus (Archivbild).

Foto: dpa, EV abl

"Ich habe die Bedenken gehört, die einige mit meiner Beratertätigkeit für den Präsidenten in persönlicher Funktion haben, wobei ich freiwillig alle ethischen Regeln befolge. Stattdessen werde ich als unbezahlte Angestellte arbeiten nach all den Regeln, die für andere Bundesbediensteten gelten", teilte die 35-Jährige am Mittwoch mit.

"Wir freuen uns, dass Ivanka Trump sich zu dem Schritt entschlossen hat", hieß es in der Erklärung des Weißen Hauses. Ivanka Trumps Rolle als Beraterin ihres Vaters ist ungewöhnlich. Dass Staats- oder Regierungschefs demokratisch nicht legitimierte Familienmitglieder ohne offizielles Amt in die Regierungsgeschäfte einbeziehen, ist in westlichen Demokratien nicht üblich.

In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass Ivanka Trump eigene Büroräume im West-Flügel des Weißen Hauses bekommen soll. In den vergangenen Wochen hatte sie bereits mehrfach offizielle Termine an der Seite ihres Vaters übernommen, etwa bei einem Besuch des japanischen Regierungschefs Shinzo Abe im Januar.

Beim Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Washington im März nahm sie an einer Diskussionsrunde teil, bei der sie neben der Kanzlerin saß. Ivanka Trump ist zudem an den Vorbereitungen für den G20-Gipfel im Juli in Hamburg beteiligt. Ihr Ehemann Jared Kushner arbeitet bereits als Berater im Weißen Haus. Ihr offizieller Titel ist Assistentin des Präsidenten.

Donald Trump: Tochter Ivanka wird offizielle Beraterin im Weißen Haus
Foto: dpa, pg

In der vergangenen Woche hatten mehrere Anwälte und Regierungsbeobachter in einem Brief an den Berater des Weißen Hauses, Don McGahn, ihre Bedenken geäußert. Sie forderten ihn auf, die Dienste der auch als "First Daughter" bezeichneten Ivanka für ihren Vater - ohne dass sie eine offizielle Regierungsmitarbeiterin war - zu überprüfen. Grund sind Vorschriften zu Transparenz und Ethik. Ein US-Gesetz verbietet beispielsweise Interessenskonflikte.

Ein Ethikberater von Ex-Präsident Barack Obama erklärte nun, es sei gut, dass sich das Weiße Haus nun besonnen hätte. "Lasst uns hoffen, dass es kein isolierter Moment der Vernunft war", sagte Norman Eisen. Er hatte den Brief an das Weiße Haus mit unterzeichnet.

Die Präsidententochter wird nach Angaben ihrer Anwältin Jamie Gorelick ihre finanzielle Situation offenlegen, so wie es für Mitarbeiter des Bundes vorgesehen ist. Trumps Entscheidung zeige, dass sie sich der Einhaltung von Regeln verpflichtet fühle, sagte Gorelick. Sie sei zudem offen gegenüber den Ansichten von Kritikern.

Trump hatte sich bereits um Distanz zu ihren Geschäftsinteressen bemüht. Sie ist zwar weiterhin Besitzerin ihres Markennamens. Das Alltagsgeschäft in ihrem Unternehmen hat sie jedoch bereits an den Vorsitzenden übergeben. Zudem hat sie veranlasst, dass der Konzern keine Verträge im Ausland abschließen darf; bei neuen Vertragsabschlüssen hat sie ein Veto-Recht. Eine Führungsposition in der Trump Organization hat sie abgegeben; sie erhält dort künftig ein festes Gehalt und keine Gewinnanteile mehr.

(oko/dpa/AFP)
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