US-Präsident lässt sich von Anhängern feiern Donald Trump schwelgt in Florida in alten Wahlkampfzeiten

Washington · Erst vier Wochen ist er im Amt, schon lässt Donald Trump eine besondere Versammlung von Anhängern veranstalten. Diese wirkt wie ein Sprung in die Vergangenheit – zurück zu alten Wahlkampfzeiten. Die Medien kritisierte er erneut.

Anhänger von Donald Trump bejubeln US-Präsidenten in Florida
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Trump-Anhänger bejubeln US-Präsidenten in Florida

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Foto: dpa, CHO gfh

Erst vier Wochen ist er im Amt, schon lässt Donald Trump eine besondere Versammlung von Anhängern veranstalten. Diese wirkt wie ein Sprung in die Vergangenheit — zurück zu alten Wahlkampfzeiten. Die Medien kritisierte er erneut.

In einer groß angekündigten Rede vor seinen Unterstützern hat US-Präsident Donald Trump Schelte gegen die Medien ausgeteilt und Versprechen aus dem Wahlkampf bekräftigt. Medien seien ein Teil des korrupten Systems, sie verbreiteten "Fake News", kritisierte er am Samstag (Ortszeit) in Florida. Wenn sie Menschen belügen würden, ließe er sie "niemals damit durchkommen". Er selbst versprach unter anderem erneut, die von seinem Vorgänger verabschiedete Gesundheitsreform abzuschaffen.

Trump konnte auf zahlreiche Mützen mit dem Slogan "Make America Great Again" und mindestens einem Plakat mit der Forderung, Trumps Rivalin Hillary Clinton müsse ins Gefängnis, blicken, als er die Veranstaltung lobte. Die Bewegung sei "wirklich großartig", sagte er. Er wolle hier unter Freunden und unter dem Volk sein. Auf Bildern war er umringt von Menschenmassen zu sehen.

Rhetorik wie zu Wahlkampfzeiten

Nach vier turbulenten ersten Wochen als US-Präsident wurde angenommen, dass er mit der Versammlung neuen Schwung bekommen wollte. So freute er sich beispielsweise sichtlich, seinen Überraschungssieg gegen Clinton noch einmal zum Besten zu geben. Zugleich stellte er sich als Opfer der Medien dar. Diese seien "unehrlich" und veröffentlichten eine falsche Geschichte nach der anderen.

Das ist das Kabinett von Donald Trump
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Das Weiße Haus etwa werde "reibungslos" geführt. Er habe allerdings ein "großes Chaos geerbt". Trump nutze Rhetorik wie zu Wahlkampfzeiten: Bekannte Sprüche wie "den Sumpf trockenlegen" und "wir gewinnen nicht mehr" zierten seine Rede.

Inhaltlich sprach er über Themen, die ebenfalls schon aus dem Wahlkampf bekannt waren: Aufs Neue lobte er seine geplante Mauer an der Grenze zu Mexiko und versprach, neue Jobs zu schaffen. In den kommenden Tagen werde er auch "etwas tun", um sein von einem Bundesgericht ausgesetztes Einreiseverbot voranzutreiben. "Wir geben nicht auf, wir geben nie auf", sagte er.

An anderen Orten — in Los Angeles und Dallas — kam es unterdessen gerade wegen des Einreisestopps zu erneuten Protesten. Tausende Demonstranten gingen gegen verstärkte Razzien gegen illegale Einwanderer auf die Straße.

Vier Kandidaten für Posten des Sicherheitsberaters im Gespräch

Trump kündigte an, in den nächsten Tagen eine Entscheidung über die Nachfolge von Sicherheitsberater Michael Flynn zu fällen. "Ich habe viele, die den Job wollen", sagte er. Der Sprecher des Weißen Hauses, Sean Spicer, sagte entsprechende Gespräche mit vier Kandidaten sollten am Sonntag geführt werden.

Als Favorit wird Keith Kellogg gehandelt, der den Posten bereits interimistisch ausfüllt. Doch es könnten auch der frühere US-Botschafter bei den Vereinten Nationen, John Bolton, der Offizier H.R. McMaster oder der Leiter der Militärakademie von West Point, Robert Caslen, werden.

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Foto: rtr, KL/KC

First Lady Melania Trump hatte ebenfalls einen Auftritt während der Versammlung. Sie versprach, sich im besten Interesse aller Amerikaner einzusetzen und dass sie Initiativen für Frauen und Kinder weltweit vorantreiben wolle.

Die Versammlung wurde von Trumps Wahlkampfteam organisiert und nicht vom Weißen Haus. Im Flugzeug nach Florida wurde Trump denn auch von einem Reporter gefragt, ob es nicht zu früh sei, schon eine neue Kampagne zu starten. "Das Leben ist eine Kampagne", antwortete er darauf. Auch sein Motto "Make America Great Again" sei eine Kampagne, die nicht leicht durchzusetzen sei. "Besonders, weil wir auch gegen die Presse kämpfen."

(das/ap)
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