"Sicherheitsbedenken" Weißes Haus hält künftig seine Besucherlisten geheim

Washington · Das Weiße Haus will künftig sein Logbuch über Besucher geheimhalten - das heißt, die Öffentlichkeit wird nicht mehr erfahren, welche Aktivisten, Lobbyisten oder politische Geldgeber direkten Zugang zum Präsidenten oder dessen Mitarbeiter haben.

Das Weiße Haus in Washington von innen - Rundgang durch die Schaltzentrale der Macht
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Hier wohnt der US-Präsident - Rundgang durchs Weiße Haus

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Foto: ap, SAW

Die Listen würden wegen "gravierender nationaler Sicherheitsrisiken und Sorgen um die Privatsphäre der Hunderttausenden jährlichen Besucher" zurückgehalten.

Das teilte der Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses, Mike Dubke, nach Angaben der "New York Times" vom Samstag mit. Die Zeitung sprach von einem "weiteren Versuch" von Präsident Donald Trump, eine genauere Prüfung seiner Aktivitäten zu verhindern. Sie bezog sich dabei unter anderem auf die andauernde Weigerung des Republikaners, seine jüngsten Steuererklärungen zu veröffentlichen.

Donald Trump: So reich ist sein Team
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So reich ist Trumps Team

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Auch Trumps demokratischer Vorgänger Barack Obama hatte der "New York Times" zufolge aus Privatschutz-und Sicherheitsgründen bestimmte Besucherlogs unter Verschluss gehalten, etwa, wenn es um Spielgefährten seiner beiden Töchter ging. Aber er habe freiwillig mehr als sechs Millionen Besucherunterlagen veröffentlicht, hieß es weiter. Trumps Vorgehen sei eine "krasse Abkehr" von Obamas Praktiken.

Unterdessen forderten Demonstranten in Dutzenden US-Städten Trump dazu auf, endlich seine Steuerunterlagen zu veröffentlichen, wie dies Präsidenten seit Jahrzehnten traditionell getan haben. Die Kundgebungen, unter anderem in Washington und New York, fanden am sogenannten "Steuertag" statt: Der 15. April ist jährlich der Stichtag, bis zu dem die Amerikaner ihre Steuererklärungen abgeben müssen.

Barack Obama empfängt Donald Trump im Weißen Haus
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Foto: rtr, KL/gk

Trump hatte zunächst mit Hinweis auf eine laufende behördliche Steuerprüfung eine Offenlegung verweigert, aber später machten Mitarbeiter klar, dass der Multimilliardär generell nicht an eine Veröffentlichung denke.

(dafi/dpa)
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