Vergleich mit Irak-Invasion Trump äußert erneut Zweifel an russischer Cyber-Attacke
Washington · Donald Trump hat erneut Zweifel an der möglichen Cyber-Attacke Russlands auf die US-Wahlen geäußert. Er erinnerte an die angeblich sicheren Erkenntnisse, die 2003 zur Invasion im Irak geführt hatten - und sich später als falsch herausstellten.
Es sei "unfair", gegen Russland solche Vorwürfe zu erheben, solange daran Zweifel bestünden, sagte der künftige US-Präsident am Samstag vor Journalisten in seiner Residenz in Mar-a-Lago im Bundesstaat Florida. Wer solche "schwerwiegenden" Vorwürfe erhebe, müsse "sicher sein".
Trump erinnerte daran, dass die US-Geheimdienste vor dem Irak-Krieg die irrige Behauptung aufgestellt hatten, die Regierung in Bagdad verfüge über Massenvernichtungswaffen. Die daraufhin beschlossene Invasion sei ein "Desaster" gewesen. Cyber-Kriminalität sei sehr schwer zu beweisen. Insgesamt zeigte sich Trump skeptisch hinsichtlich der Möglichkeiten zum Schutz gegen Cyber-Attacken. "Kein Computer ist sicher", sagte Trump. Wer etwas "wirklich Wichtiges" mitzuteilen habe, solle es lieber mit traditioneller Post versenden.
Der Streit um Hacker-Angriffe im US-Wahlkampf hatte zuletzt eine Eiszeit in den Beziehungen zwischen Washington und Moskau heraufbeschworen. Nach US-Geheimdienst-Erkenntnissen soll Russland versucht haben, über Cyber-Attacken Einfluss auf die Präsidentschaftswahl zu nehmen.
US-Präsident Barack Obama verkündete am Donnerstag die Ausweisung von 35 als Agenten verdächtigten russischen Diplomaten. Trump erklärte daraufhin, es sei "Zeit für unser Land, zu größeren und wichtigeren Dingen überzugehen".