Fotos Donald Tusk - der Kaczyinski-Bezwinger
Bei den Parlamentswahlen in Polen hat Donald Tusk hat mit seiner liberalen Bürgerplattform PO den Sieg errungen und dürfte nun Nachfolger von Ministerpräsident Jaroslaw Kaczynski werden. Wir stellen Ihnen den kommenden starken Mann Polens vor.
Der 50-Jährige kam mit seiner Partei auf einen Stimmenanteil von 41,24 Prozent.
Der bisherige Regierungschef Jaroslaw Kaczyinski errang mit seiner Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) dagegen nur 32,19 Prozent und räumte bereits seine Niederlage ein.
Donald Franciszek Tusk wurde am 22. April 1957 in Danzig geboren.
Tusks Mutter war Krankenschwester
Sein Vater war Tischler und starb, als Tusk noch zur Grundschule ging.
Bereits früh engagierte sich Tusk in der Opposition gegen die damals kommunistischen Machthaber in Polen.
Er studierte Geschichte an der Universität Danzig, wo er zur Gründung des Studentischen Komitees der Solidarnosc beitrug.
Noch vor der Wende gründete er ein eigenes Malerunternehmen.
Der Politiker wurde Mitbegründer der liberal-konservativen Partei Platforma Obywatelska (Bürgerplattform, PO).
2002 wurde der 50-Jährige zum Vorsitzenden der PO gewählt.
Im polnischen Parlament Sejm war Tusk von 2001 bis 2005 dessen stellvertretender Vorsitzender.
Dort trat er von 2003 bis 2006 als Fraktionsvorsitzender seiner Partei auf.
Der Liberale hat versprochen, die Beziehungen zu Deutschland und Russland normalisieren zu wollen. In einem Fernseh-Duell mit Kaczyinski beklagte der Oppositionelle, diese seien so schlecht wie noch nie in den vergangenen 16 Jahren.
Mit Angela Merkel verbindet Tusk eine Duzfreundschaft.
Bei öffentlichen Auftritten warb der PO-Chef stets für ein weltoffenes und proeuropäisches Polen.
Als großes Vorbild, gerade in wirtschaftlicher Hinsicht, sieht der Politiker das EU-Mitglied Irland. Er wolle Polen genauso erfolgreich machen wie den Instelstaat und so "Irland an die Weichsel" holen.
Bis vor kurzem hatte Tusk (hier mit Ehefrau Malgorzata (li.) und Tochter Katarzyna (re.) niemand einen Wahlsieg zugetraut. Doch in zwei TV-Duellen mit dem Ministerpräsidenten von der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) und mit Ex-Staatschef Aleksander Kwasniewski spielte der PO-Chef die beiden politischen Schwergewichte der Rechten wie der Linken glatt an die Wand.
Schon bei den Präsidentschaftswahlen am 9. Oktober 2005 hatte Tusk mit 36,3 % der Stimmen das beste Resultat aller Kandidaten erzielt, doch verfehlte er die nötige Mehrheit von 50 Prozent.
Der Liberale musste am 23. Oktober 2005 zur Stichwahl gegen den rechtskonservativen Warschauer Bürgermeister Lech Kaczynski, der im ersten Wahlgang lediglich 33,1 Prozent der Stimmen auf sich vereint hatte. Dort unterlag Tusk mit knapp 46,5 % zu 53,5 %.
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