Polens Ex-Ministerpräsident Tusk "Gab kein russisches Angebot zur Aufteilung der Ukraine"

Warschau · Polen war in großer Aufregung: Nun hat der ehemalige polnische Ministerpräsident Donald Tusk einen Bericht zurückgewiesen, demzufolge der russische Präsident Wladimir Putin vor sechs Jahren die Teilung der Ukraine vorgeschlagen habe.

 Donald Tusk hat klargestellt, dass es kein Angebot von Russland zur Aufteilung der Ukraine gab.

Donald Tusk hat klargestellt, dass es kein Angebot von Russland zur Aufteilung der Ukraine gab.

Foto: dpa

Putin habe Polen niemals ein solches Angebot gemacht, sagte Tusk am Freitag dem Radiosender TOK-FM. Der damalige Außenminister Radek Sikorski müsse diesen Eindruck bei einem Nato-Gipfel 2008 in Bukarest gewonnen haben, auf dem Putin gesagt habe, die Ukraine sei ein künstliches Land und Russland habe dort Interessen.

Sikorski soll dem US-Magazin "Politico" vom Sonntag gesagt haben, Russland habe Polen 2008 angeboten, die Ukraine unter sich aufzuteilen. Das Angebot sei bei einem persönlichem Treffen zwischen Tusk und Putin in Moskau 2008 gemacht worden.

Das Interview hatte in Polen für große Empörung gesorgt. Sikorski, mittlerweile Parlamentspräsident in Polen, nahm seine Äußerungen fast unmittelbar darauf zurück. Er sagte, seine Erinnerung habe ihn im Stich gelassen. Putins Sprecher Dmitri Peskow hatte gesagt, Sikorskis Äußerungen in dem Magazin seien eine "Fabel".

Zum Ende des Monats wird Tusk neuer EU-Ratspräsident. Er übernimmt das Amt von Herman van Rompuy.

(ap)
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