Brown in Großbritannien vor Ausschuss Entscheidung zum Irak-Krieg gerechtfertigt

London (RPO.) Der britische Premierminister Gordon Brown hat sich ohne Einschränkung hinter die Entscheidung seines Vorgängers Tony Blair für den Irak-Krieg gestellt. "Es war die richtige Entscheidung, und es gab die richtigen Gründe dafür", sagte der Labour-Politiker am Freitag vor dem Londoner Untersuchungsausschuss.

 Gordon Brown war zu Beginn des Krieges Finanzminister.

Gordon Brown war zu Beginn des Krieges Finanzminister.

Foto: AFP, AFP

Brown war zu Beginn des Krieges im März 2003 Finanzminister und billigte die Ausgaben für den Militäreinsatz. Der vor einer schwierigen Parlamentswahl stehende Regierungschef würdigte die 179 britischen Soldaten, die im Irak ihr Leben verloren.

Unter dem Eindruck anhaltender Kritik gab Brown die Untersuchung im vergangenen Jahr in Auftrag. Ursprünglich wollte er selbst erst nach der Unterhauswahl aussagen, die für den 6. Mai erwartet wird. Unter dem Druck der konservativen Opposition stimmte er dann aber einer früheren Befragung zu.

Bei seiner Ankunft zu der Anhörung wurde Brown von einer Gruppe von Demonstranten bedrängt. Der Mitgründer der Organisation Stop The War Coalition, John Rees, sagte: "Gordon Brown war der Zahlmeister für diesen unpopulärsten aller Kriege und der zweitwichtigste Mann in der Regierung."

Die Untersuchung ist die dritte und bisher umfangreichste in Großbritannien zur Aufklärung der damaligen Vorgänge. Die Kommission strebt keine juristisch verwertbaren Ergebnisse an, sondern will dazu beitragen, in künftigen Konflikten Fehler zu vermeiden. Ende Januar hatte Blair die britische Mitwirkung an der Invasion im Irak verteidigt und mit einer regionalen wie globalen Bedrohung durch Saddam Hussein begründet.

(apd/das)
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