Wahlen in Großbritannien Erster Labour-Abgeordneter fordert Browns Rücktritt

London (RPO). Nach der Parlamentswahl inGroßbritannien hat erstmals ein Abgeordneter der regierendenLabour-Partei Premierminister Gordon Brown zum Rücktrittaufgerufen. "Was immer auch in den nächsten Tagen passierenwird, Gordon Brown sollte Labour nicht in einen weiterenWahlkampf führen und er sollte auch vor dem nächsten Parteitagden Hut nehmen", teilte der Labour-Abgeordnete John Mann aus demWahlkreis Bassetlaw in Mittelengland mit.

Gordon Brown - ein Mensch mit Macken
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London (RPO). Nach der Parlamentswahl inGroßbritannien hat erstmals ein Abgeordneter der regierendenLabour-Partei Premierminister Gordon Brown zum Rücktrittaufgerufen. "Was immer auch in den nächsten Tagen passierenwird, Gordon Brown sollte Labour nicht in einen weiterenWahlkampf führen und er sollte auch vor dem nächsten Parteitagden Hut nehmen", teilte der Labour-Abgeordnete John Mann aus demWahlkreis Bassetlaw in Mittelengland mit.

Schon im Wahlkampf seizu spüren gewesen, dass zwar viele Bürger den politischen Kursvon Labour unterstützten. "Es gab aber kaum Unterstützung fürGordon Brown als Premierminister", erklärte Mann. Brown sei alsein schlechter Regierungschef wahrgenommen worden. "Das ist derGrund, warum Labour Stimmen verloren hat."

Bei der Wahl am Donnerstag waren die oppositionellenKonservativen zwar als stärkste Partei hervorgegangen. Es gelangden Tories aber nicht, die absolute Mehrheit im Unterhaus zuerringen. Die seit 13 Jahren regierende Labour-Partei wurdezweitstärkste Kraft. Die drittplatzierten Liberal-Demokratenberieten am Samstag über das Regierungsangebot derKonservativen.

Parteichef Nick Clegg traf sich mit den Spitzenseiner Partei, um für eine Zusammenarbeit mit den Tories vonWahlsieger David Cameron zu werben. Wie diese Kooperationaussehen könnte, ist aber noch völlig offen. Von einerTolerierung einer konservativen Minderheitsregierung bis hin zueiner Koalition ist alles denkbar.

Für Sonntagmittag waren weitere Gespräche zwischenKonservativen und Liberal-Demokraten geplant, an denen abernicht die Parteichefs teilnehmen sollten. Ein Sprecher derTories teilte aber mit, mit einer Einigung sei nicht vor Montagzu rechnen, weil zunächst die Abgeordneten über die Ergebnisseder Gespräche informiert werden sollten. Die Fraktion werdevoraussichtlich erst am Montagabend zusammenkommen, um über eineZusammenarbeit mit den Liberal-Demokraten zu beraten.

Am Freitagabend hatten bereits erste Sondierungsgesprächezwischen beiden Parteien stattgefunden, bei denen Vorschläge fürwirtschaftliche und politische Reformen erarbeitet werdensollten. Viele liberal-demokratische Unterhausabgeordnete steheneinem Gang in die Regierung mit den Konservativen allerdingsskeptisch gegenüber. Sie fürchten, zu viele Zugeständnisse beiThemen wie der Staatsverschuldung oder der Wahlrechtsreformmachen zu müssen.

(RTR/top)
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