ExxonMobil Öl-Konzern fordert Einhaltung des Klimaschutzabkommens

Washington · Der Ölkonzern ExxonMobil hat die US-Regierung zur Einhaltung des Klimaschutzabkommens von Paris aufgefordert. Dabei dürften aber auch geschäftliche Interessen eine Rolle spielen.

 Unternehmensschriftzug von ExxonMobil.

Unternehmensschriftzug von ExxonMobil.

Foto: dapd

Es gibt Unternehmen und Organisationen, von denen erwartet man Gegenwind für die Anordnung des US-Präsidenten, die die Aufweichung von Klimaschutzregleungen vorsieht. Von anderen Konzernen erwartet man das aber eher nicht. Nun wird Donald Trump aber ausgerechnet von ExxonMobil - einem der größten Öl-Konzerne -kritisiert. Das Unternehmen wurde bis Ende 2016 noch vom jetzigen US-Außenminister, Rex Tillerson, geleitet.

In einem einer Nachrichtenagentur übergebenen Schreiben heißt es, es sei "umsichtig, dass die USA Teil des Pariser Abkommens bleiben". So könnten "gleiche Wettbewerbsvoraussetzungen" garantiert werden, "damit die weltweiten Energiemärkte so frei und konkurrenzfähig wie möglich bleiben".

Anders als das Klimaschutzabkommen von Kyoto sei das Pariser Abkommen die erste internationale Vereinbarung zum Kampf gegen den Klimawandel, die neben den Industrieländern auch Schwellenländer wie China und Indien zum Abbau von Kohlendioxidemissionen verpflichte, erklärte der für Umweltpolitik zuständige Konzernbeauftragte Peter Trelenberg.

Die USA seien "in einer guten Position", um im Rahmen des Pariser Abkommens auf dem Energiemarkt bestehen zu können, erklärte ExxonMobil. Die Vereinigten Staaten verfügten über ergiebige Ressourcen an CO2-armen Energiequellen wie Gas sowie über innovative private Energieunternehmen.

Der auf den 22. März datierte Brief ist an David Banks adressiert, den für Umweltthemen zuständigen Berater des US-Präsidenten. Trump steht dem Pariser Klimaabkommen skeptisch gegenüber und hatte am Dienstag offiziell die Abkehr von der Klimaschutzpolitik seines Vorgängers Barack Obama eingeleitet. Er unterzeichnete ein Dekret, das zentrale Bausteine der Klimapolitik Obamas weitgehend aufhebt.

Seinen Fokus legte Trump dabei besonders auf den Abbau von Regulierungen des Kohle-Sektors. Strenge Auflagen für Kohlekraftwerke werden durch sein Dekret beispielsweise hinfällig. In dieser Schwerpunktsetzung könnte auch ein Grund für den Brief des Öl-Konzerns zu suchen sein. Denn dieser macht seinen Gewinn hauptsächlich mit Öl und Gas. Die De-Regulierung des Kohle-Bergbaus und bei Auflagen entsprechender Kraftwerke bedeutet für den Konzern daher eine stärkere Konkurrenz.

Zudem dürfte ExxonMobil nach Ratifizierung des Klimaabkommens hohe Summen in den vergleichsweise klimafreundlichen Gas-Sektor investiert haben.

(maxk)
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