Kenia im Chaos Fast 250 Tote seit Beginn der Unruhen

Kisumu (RPO). Nach dem umstrittenen Wahlsieg des kenianischen Präsidenten Mwai Kibaki droht das Land ins Chaos abzugleiten: Nach weiteren Ausschreitungen in der Nacht zum Dienstag seien mindestens 64 weitere Leichen gefunden worden.

Kenia stürzt ins Chaos
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Seit den Präsidentenwahlen vor fünf Tagen seien damit fast 250 Menschen getötet worden. In der Nacht wurden weitere 48 Tote in das Leichenschauhaus der Stadt Kisumu gebracht, wie ein Angestellter der Nachrichtenagentur AFP sagte. 44 Leichen hätten "frische Einschusslöcher" gehabt, vier Menschen seien mit Macheten getötet worden. Seit Montag seien 101 Leichen eingeliefert worden.

Nach Angaben eines Anwohners schoss die Polizei in der Nacht im Elendsviertel Kondele in Kisumu wahllos auf Menschen, mehrere Leichen lägen auf den Straßen. In der nahegelegenen Stadt Eldoret wurden laut Polizei mindestens 18 weitere Menschen getötet. Bereits am Montag waren bei Ausschreitungen fast 100 Menschen getötet worden. Allein in Kisumu, einer Hochburg der Anhänger des Oppositionskandidaten Raila Odinga, starben mindestens 53 Menschen.

Die schweren Unruhen wurden durch den Wahlsieg von Amtsinhaber Kibaki ausgelöst. Die Odinga-Partei Orange Democratic Movement (ODM) erkennt das Wahlergebnis nicht an, dessen Auszählung mehrere Tage dauerte. Eine anfängliche Führung Odingas war im Verlauf der Stimmenzählung immer weiter zusammengeschmolzen, bis Kibaki schließlich zum Sieger erklärt wurde. Die Opposition geht davon aus, dass das Ergebnis gefälscht wurde. Auch EU-Wahlbeobachter sprachen von Unregelmäßigkeiten.

(afp)
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