Russland-Affäre Sonderermittler prüft Brief von Trump zur Entlassung Comeys

Washington · Die Entlassung von FBI-Chef Comey im Mai war umstritten, die Gründe blieben bisher unklar. Aber jetzt liegt Sonderermittler Mueller angeblich ein Brief von Donald Trump dazu vor – der Inhalt könnte den US-Präsidenten in die Bredouille bringen.

 FBI-Sonderermittler Robert Mueller (Archiv).

FBI-Sonderermittler Robert Mueller (Archiv).

Foto: ap, AH

Die Entlassung von FBI-Chef Comey im Mai war umstritten, die Gründe blieben bisher unklar. Aber jetzt liegt Sonderermittler Mueller angeblich ein Brief von Donald Trump dazu vor — der Inhalt könnte den US-Präsidenten in die Bredouille bringen.

Das berichten die Nachrichtenagenturen AP sowie die Zeitungen "New York Times" und "Washington Post". Demnach hat der FBI-Sonderermittler Robert Mueller einen Brief von Donald Trump, in dem der US-Präsident die Gründe für die Entlassung des ehemaligen FBI-Direktors James Comey darlegt. Das Schreiben soll nie abgeschickt worden sein und eine Begründung dafür enthalten, warum Comey von seinem Posten entfernt werden sollte, sagte eine mit Muellers Untersuchung vertraute Person.

Wie es weiter hieß, sollen Trump und sein Berater Stephen Miller den Brief in den Tagen vor Comeys Entlassung am 9. Mai verfasst haben. Da Anwälte des Präsidenten einige Inhalte des Schreibens aber als problematisch eingestuft hätten, sei er nicht versendet worden. Miller gilt als Heißsporn, der unter anderem dabei half, das umstrittene Einreiseverbot Trumps auszuformulieren und Einwanderungsrichtlinien zu verschärfen. Die AP konnte den Brief zunächst nicht einsehen.

Der Brief könnte für Mueller, der gemeinsam mit einem Team von Ermittlern die Russland-Affäre untersucht, ein Schlüsselhinweis sein. Konkret geht es um den Verdacht, dass Trump Comey gefeuert haben könnte, um die FBI-Ermittlungen zu mutmaßlichen Verbindungen zwischen seinem Wahlkampfteam und Moskau zu erschweren.

Das Weiße Haus hatte nach der Entlassung mitgeteilt, Trump habe die Personalentscheidung auf Empfehlung des Justizministeriums getroffen. Der Präsident selbst erklärte Tage später in einem TV-Interview hingegen, er habe während des Schritts an "die Russland-Sache" gedacht und die Entlassung ungeachtet von Empfehlungen geplant.

Am 9. Mai selbst veröffentlichte das Weiße Haus einen anderen Brief des stellvertretenden US-Justizministers Rod Rosenstein. Darin wurde der Umgang mit der E-Mail-Untersuchung gegen Hillary Clinton als Grundlage für Comeys Entlassung genannt.

(ap)
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